- Standardsignatur11970
- TitelBiologie von Ophiostoma (Ceratocystis) ulmi : Ist die Ulme noch zu retten?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 17-25
- Illustrationen30 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200098456
- Quelle
- AbstractDas Ulmensterben wird durch den genetisch sehr variablen, z.T. hochpathogenen pilzlichen Krankheitserreger Ophiostoma novo-ulmi verursacht und von verschiedenen Scolytiden-Arten, in Europa besonders dem Grossen Ulmensplintkaefer (Scolytus scolytus), wirksam verbreitet. Der durch Reifungsfrass der Kaefer in die Baumkronen und spaeter durch Brutfrass in den Stamm uebertragene Erreger breitet sich in den Fruehholzgefaessen anfaelliger Ulmen systemisch aus. Er verursacht durch membranschaedigende Toxine (Cerato-Ulmin) und zellwandabbauende Enzyme u.a. Stoerungen des Wasserhaushalts, Zellwandveraenderungen und Nekrosen, die sich durch Welken, Vergilben und Verbraeunen des Laubes sowie dunkle, im Querschnitt ringfoermige Verfaerbung des Fruehholzes aeussern. Resistente, vorwiegend aus Ostasien stammende Ulmen haben weniger, kuerzere und engere Fruehholzgefaesse als anfaellige und reagieren z.T. auch schneller und heftiger mit Gefaessverthyllung, Wundgummiausscheidung und der Bildung pilzhemmender Stoffe (Mansonone) als anfaellige. Die bisherige Krankheitsgeschichte hat gezeigt, dass Hygiene-Massnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit nur sehr begrenzte verzoegernde Wirkung hatten, die Krankheit aber durch natuerliche Einfluesse, vermutlich Mutationen und Virusinfektion des Erregers zumindest zeitweise erloschen ist. Das erneute Auftauchen aggressiver Erregerstaemme und deren verheerende Wirkung auf die verbliebene Ulmenpopulation einschliesslich der zuvor resistenten laesst dauernden Erfolg von Hygienemassnahmen wie auch von Resistenzzuechtung fraglich erscheinen. Das Ueberleben von Ulmen im Inneren von Waldbestaenden und die Hoffnung auf ein moegliches erneutes Erloeschen der Aggressivitaet des heutigen Erregers, laesst die weitere sparsame fe fe forstliche Verwendung von Ulmen in Edellaubholzmischbestaenden praktikabel erscheinen. Die Verwendung als freistehende Einzel- oder Alleebaeume in Landschaft und Siedlungsbereich erscheint dagegen wenig aussichtsreich.
- Schlagwörter
- Klassifikation443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien)
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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