Nachdem aufgrund von Erhebungen in den Jahren 1986 bis 1988 durch Verbuecheln (1990) fuer die Rheinaue bei Duesseldorf-Urdenbach eine umfassende Vegetationsmonographie erarbeitet worden war, wurde sas Gebiet nach einem Zeitraum von zehn Jahren erneut floristisch und vegetationskundlich untersucht. Im Untersuchungsjahr 1996 liessen sich 41 Pflanzengesellschaften nachweisen, davon zwoelf Gesellschaften der Roten Liste (Verbuecheln et al. 1995). Es kamen insgesamt 416 Farn- und Bluetenpflanzenarten vor, darunter 26 gefaehrdete Arten (Wolff-Straub et al. 1988). Unter den nachgewiesenen Pflanzenarten befinden sich zahlreiche gefaehrdete Elemente der Stromtalflora. Besonders bemerkenswert sind fuer das Gebiet die nach wie vor grossflaechigen Bestaende der Wiesenknopf- Silgenwiese (Sanguisorba officinalis-Silaum silaus-Gesellschaft), des Hartholzauenwaldes (Querco-Ulmetum) sowie des Weichholzauwaldes (Salicetum albae und Salicetum triandro-viminalis). Die Zahl der nachgewiesenen Pflanzengesellschaften hat innerhalb von zehn Jahren geringfuegig zugenommen. Ausbreiten konnten sich vor allem Gesellschaften, die von natuerlicher Sukzession im Gewaesserbereich profitieren (Salicion- und Bidention-Gesellschaften). Zurueckgegangen sind Gesellschaften besonders trockener und naehrstoffarmer, aber auch aquatischer Standorte (Arrhenatheretum elatioris, Subass. von Ranunculus bulbosus, Lolio- Cynosuretum, Subass. von Lotus uliginosus und Subass. von Plantago media, Lemnetum trisulcae). Die Artenzahl insgesamt hat zugenommen, darunter eine Vielzahl von Neophyten, die vor allem das Rheinufer besiedeln. Abgenommen haben Arten trockener und magerer, aber auch aquatischer Standorte. Die Ursachen der Veraenderungen werden diskutiert. Auf Brachflaechen konnten sich spontan auf dem Wege der natuerlichen Sukzession innerhalb weniger Jahre Initialstadien des Hartholzauenwaldes ausbilden. Die Bedeutung des Untersuchungsgebietes fuer den Naturschutz werden aufgezeigt und praktische Hinweise fuer die Naturentwicklung und -pflege gegeben.