Zur vollständigen Beschreibung des Bodenzustandes genügt es nicht, sich nur auf gängige bodenkundliche Parameter zu beschränken. Das Vorkommen verschiedener Schadstoffe ist auch entscheidend für eine mögliche Bodennutzung. Abgesehen von anorganischen Kontaminanten wie Schwermetallen sind organische Schadstoffe im letzten Jahrzehnt in das Zentrum des Interesses gerückt, da die Zahl jener organischen Stoffe zugenommen hat, die im Verdacht stehen, einen negativen Einfluss auf die Bodenqualität ausüben zu können. Aus vielerlei Gründen können Bodenzustandsinventuren und Monitoringprogramme nicht alle Arten potentieller Schadstoffe berücksichtigen. Wichtige Gruppen organischer Schadstoffe umfassen persistente organische Kontaminanten (POPs), Herbizide und hormonell wirksame Verbindungen. Eine Bodenzustandsinventur aus Oberösterreich und Spezialuntersuchungen in bestimmten Gebieten dieses Bundeslandes, die PAH-Belastungen gewidmet waren, sowie das Vorkommen von Atrazin und seinen Abbauprodukten im Boden, Grundwasser und Oberflächengewässern werden vorgestellt. Die unerwartete Langlebigkeit organischer Verbindungen im Boden und Grundwasser unter bestimmten Bedingungen unterstreicht die Wichtigkeit, organische Schadstoffe bei Bodenzustandsinventuren und Monitoringprogrammen mit zu behandeln.