- Standardsignatur11926
- TitelZur Territorialitaet beim Grauspecht (Picus canus)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 143-156
- Illustrationen25 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200097893
- Quelle
- AbstractEs werden Beobachtungen zum Revierverhalten des Grauspechtes (Picus canus) aus einem Waldgebiet bei Wolfsburg, SE-Niedersachsen, aus der Brutzeit 1988 vorgestellt. Die Ergebnisse wurden an 5 Revierpaaren und in ca. 750 Beobachtungsstunden gewonnen. Der Grauspecht besiedelt im Untersuchungsgebiet das Innere grenzlinienreicher Laubwaelder. Typisches Strukturelement ist ein haeufiger Wechsel zwischen niedrigwuechsigen Aufforstungsflaechen, die bevorzugt zur Nahrungssuche genutzt werden, und Hochwaeldern, in denen sich Hoehlen, Trommelplaetze und Rufwarten befinden. Zum Hoehlenbau wurden Rotbuchen (Fagus sylvatica) bevorzugt. Durch kue- Rufreihen (=Gesang) markieren Grauspechte in der Vorbrutzeit einen Signalbezirk bis zu 200ha Groesse. Dieser ist sowohl Groessenveraenderungen und raeumlichen Verschiebungen unterworfen. In Grenzgebieten zu Nachbar- maennlich werden stabile Reviergrenzen durch Rufduelle und territoriale Auseinandersetzungen herausgebildet. Der Verlauf solcher Aktionen wird beschrieben. Die Reviergrenzen orientieren sich an oertlichen Grenzstrukturen (Grenzlinien, Wege etc.). Innerhalb des Reviers befinden sich Nahrungsflaechen, Hoehlen, Trommelplaetze und Rufwarten. Aufgrund der Ruf- und Trommelaktivitaet ergibt sich ein Maximum der Reviermarkierung 3-4 Wochen vor dem Brutbeginn. Trotzdem scheint das Revier laenger als bis zur Paarbildung zu bestehen, wie aktive Revierverteidigung an den Grenzen in spaeteren Phasen belegt. Individuelle Erkennung der Voegel untereinander wird als Mechanismus zur Aggressionsminderung sowie zur Stabilisierung der Revierverhaeltnisse diskutiert. Die vermutlichen Funktionen des Reviers werden eroertert. Verallgemeinerungen der Ergebnisse sind nur begrenzt zulaessig, da hier eine einjaehrige Studie an einer kleinen Population vorgelegt wurde. Es werden daher offene Fragen zum Territorialverhalten des Grauspechts aufgezeigt, die durch laengerfristige Projekte und andere Arbeitsmethoden geloest werden koennten.
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- Klassifikation
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