Standardsignatur
Titel
Parasitenbelastung von Rehwild (Capreolus capreolus L.) aus benachbarten Revieren mit unterschiedlich starkem Erholungsverkehr
Verfasser
Erscheinungsjahr
1997
Seiten
S. 251-258
Illustrationen
10 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200097815
Quelle
Abstract
Im Zeitraum von 1988 bis 1996 wurde die Parasitenbelastung von insgesamt 205 Rehen aus drei benachbarten Bereichen (Koenigsforst, n=100; Wahnerheide, n=82; Roettgen, n=23) untersucht, die in stark unterschiedlichem Ausmass durch menschliche Stoerungen beeintraechtigt sind. Das Ausmass der stoerungsbedingten Lebensraum-Einschraenkung war im Koenigsforst, einem intensive genutzten Naherholungsgebiet, am groessten, waehrend das fuer die Oeffentlichkeit nicht zugaengliche Gatterrevier Roettgen die geringste Stoerungsintensitaet aufwies. Eine deutliche Einschraenkung des nutzbaren Lebensraumes wurde auch fuer das Rehwild aus dem Bereich Wahnerheide festgestellt. Frequenz und Intensitaet der Parasitierung waren bei den Rehen aus dem Koenigsforst am hoechsten, waehrend das Roettgener Rehwild am wenigsten parasitiert war. Signifikante Unterschiede im Befall mit Magen- und Darmparasiten wurden zwischen den Stichproben aus Roettgen und Koenigsforst (p< 0,01) sowie Roettgen und Wahnerheide (p< 0,05) festgestellt (Mann-Whitney U-Test). Beim Lungenwurmbefall wurde ebenfalls eine (statistisch nicht signifikante) geringere Belastung des Roettgener Rehwildes festgestellt. Unsere Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass eine stoerungsbedingte Einschraenkung des nutzbaren Lebensraumes und eine daraus resultierende Zusammenballung von Rehwildbestaenden in wenigen Einstandsbereichen eine verstaerkte Parasitierung zur Folge hat.