- Standardsignatur4223
- TitelWelche Witterung bestimmtdie Fruchtbildung bei der Rotbuche? : Neue Erkenntnisse für die Vorhersage
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 246-250
- Illustrationen11 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200097670
- Quelle
- AbstractAuf die Fruchtbildung der Buchen im Jahr x nehmen die Witterungsfaktoren ganz bestimmter Monate über einen Zeitraum von (mindestens) drei Jahren (Jahr x-2 bis x) Einfluss. Der Witterungseinfluss (KINDall) kann an der entwickelten WISF (Witterungsindexsummenformel) leicht nachvollziehbar abgelesen werden. Für die Zeit von 1986/89 bis 2001 konnte die Fruchtindexkurve mit der Witterungsfaktorengesamtindexkurve (KINDall) nahezu 100 % korreliert werden. Dadurch sind auch Schätzungen der Fuktifikation allein anhand von Witterungsparametern (N, T, SSD) im Nachhinein (retrospektiv) möglich. Den größten negativen Einfluss (0,77 > r¬ < 0,91) auf die Blütenbildung haben die Strahlung R, Sonnenscheindauer SDD und Temperatur T allein in den Sommermonaten Juli bis Oktober des Vorvorjahres (Induktionsphase). Für die gemischte Knospenentwicklung (Blütenknospen) im Jahr x-1 (K-Periode) und ihrer Entfaltung im Jahr x (T-Periode) sind R, SSD und T in den Monaten September und Oktober des Vorjahres bedeutsam. Sie sind zur Fruchtbildung positiv korreliert (0,39 < r¬ < 0,60) und fördern vornehmlich die Reservestoffbildung (Blütenknospenentwicklungs- und Speicherstoffbildungsphase). Aus den Witterungs-Fruktifikationsbeziehungen wurden Modelle der Fruktifikation und für ihre Prognose mit einer sehr hohen Bestimmtheit entwickelt. Aus einer nachträglichen Kalkulation für Hessen ließen sich die Fruktifikationen der Buche aufzeigen, die in den letzten 15 bis 20 Jahren vermehrt und intensiver aufgetreten sind als in den davor liegenden drei Jahrzehnten. Der Längen- und Radialzuwachs des Vorjahres sind zum Fruchtindex des laufenden Jahres x positiv korreliert (Gleichlaufregel). Der Längen- und Radialzuwachs des laufenden Jahres x sind zum Fruchtindex des laufenden Jahres x negativ korreliert (Konkurrenzregel). Eine starke Fruktifikation hat keine negativen Auswirkungen auf den Zuwachs im Folgejahr (Gleichgültigkeitsregel). Aufgrund der engen Beziehungen zwischen den Witterungsfaktoren und dem Fruktifikationsgeschehen bei der Buche ist damit die Möglichkeit gegeben, die Fruktifikation bis zu zwei Jahre im Voraus zu prognostizieren. Unter Verwendung der aufgezeigten bzw. beim Autor vorliegenden Grundmodelle der Fruktifikation sind dazu nur die Witterungsdaten (R, SSD, T, N) der benachbarten regionalen Wetterstationen eins Forstamtes oder Landes notwendig. Auch für den Zuwachs sind derartige witterungsbezogene Modelle einsetzbar.
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