396 individuelle Eichen, ausgewählt unter Berücksichtigung aller Altersklassen in 26 rheinland-pfälzischen Forstamtsbereichen mit wesentlichen Vorkommen an Stieleiche (Quercus robur L.) oder an Traubeneiche (Quercus petraea (Matt.) Liebl.), wurden in der vorliegenden Untersuchung hinsichtlich ihrer Zuordnung zu den reinen Arten, "Intermediärformen" bzw. Hybridformen nach verschiedenen Methoden überprüft und bewertet. Hierbei wurden mehrere morphologische und biochemische Bestimmungsmethoden für 9-17 Einzelbäume je Forstamtsbereich eingesetzt: a) die kumulativ-morphologische Methode, bei der die Anzahl übereinstimmender äußerer Merkmale als Kriterium für die Artzugehörigkeit dient; b) die Anzahl der Buchtennerven pro Blatt, zusammen mit der Länge des Blattstiels; c) die ausschließliche Bestimmung der Anzahl an Buchtennerven pro Blatt; d) die biochemischen Merkmale Enzymaktivität von Glucose-6-phosphat Dehydrogenase, Lactat Dehydrogenase und Phophoenolpyruvat-Carboxylase (PEP-C) in Winterknospen sowie e) eine Kombination von morphologischen Merkmalen und dem biochemischen Merkmal PEP-C-Aktivität. Dabei ergab sich, dass die Bestimmung mit zwei verschiedenen Methoden bestenfalls in 80% der Fälle zu einem übereinstimmenden Ergebnis hinsichtlich der Gruppierung führt. Die gleichzeitige Bestimmung mit a) der kumulativen morphologischen Methode, b) der Bestimmung der Anzahl der Buchtennerven pro Blatt, c) der Bestimmung der Zahl der Buchtennerven pro Blatt in Verbindung mit der Blattstiellänge und d) die Bestimmung der PEP-C-Aktivität in Winterknospen führte dagegen nur in 47% der Fälle zum gleichen Ergebnis. Damit hängt die Artansprache in entscheidendem Maße von den untersuchten Merkmalen ab. Außerdem spiegeln die Ergebnisse die hohe Variabilität der Merkmale wider. Vierjährige Hybrid-Eichen (Stieleiche x Traubeneiche bzw. Traubeneiche x Stieleiche) wurden, zusammen mit ihren Elternbäumen, bezüglich der Vererbung von Blattmerkmalen sowie dem biochemischen Merkmal PEP-C-Aktivität untersucht. Sehr wahrscheinlich wird demnach die Zahl der Buchtennerven pro Blatt kodominant vererbt, während das biochemische Merkmal PEP-C-Aktivität dominant vererbt wird. Diese Erkenntnisse wurden ebenfalls bei der Artbestimmung berücksichtigt.