- Standardsignatur11796
- TitelRahmenbedingungen eines ausgewogenen Systemzustandes. Dargestellt am Feststoffhaushalt eines Gewaessersystems : Uferschutz und Gerinnestabilisierung im modernen Gewaesserausbau
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 187-200
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200096976
- Quelle
- AbstractIm selben Masse, in dem durch das evolutionaere Fortschreiten der Erkenntnis die anfaenglich von der Gesellschaft verlangten und bejubelten Inselloesungen der Technik in Frage gestellt wurden, begann eine intensive Suche nach geeigneteren Ansaetzen. Da die fuer die grundsaetzlichen Kategorien des Denkens und Handelns zustaendige Philosophie - selbst in der Geiselhaft des einseitigen Reduktionismus befindlich - keine verwertbare Hilfe zu bieten in der Lage war, sind einzelne Naturwissenschaftler und Techniker aus ihrer dienenden Funktion herausgetreten und haben die Anforderungen analysiert. Ihre Analyse ergab, dass die aktuellen Probleme unser Ueberleben betreffen. Demgegenueber loeste die Analyse des evolutionaer zuwachsenden Problemloesungspotentials zwar ein breites Spektrum von Vorschlaegen zwischen der Wiederbelebung alter chinesischer Denkweisen und der vermeintlich umfassenden virtuellen Realitaet penibelst gefuetterter Computermodelle aus. Fast nichts davon konnte aber bisher tatsaechlich zur Bewaeltigung der global sich haeufenden Probleme praktisch beitragen. Den einzigen wirklich hilfreichen, mittlerweile bewaehrten und im Gegensatz zum vorerwaehnten Spektrum von Vorschlaegen keineswegs spekulativen Ansatz bot das Denken in Systemen mit der Ergaenzung der Stoff- und Energiebilanz der Systeme durch die Informationsfluesse. Das Prinzip ist einleuchtend und unwidersprochen. Fuer seine Anwendung gibt es aber eine Schwelle: Beim Umgang mit komplexen Systemen liefern ganzheitlichere Ansaetze zwar wesentlich richtigere Ergebnisse als die Zusammenschau noch so genauer einzelner Analysen, rein numerisch wird das Bild aber unschaerfer (Vester, 1980). Es gibt aber auch schon Vorschlaege und mittlerweile ermutigende praktische Beispiele, wie eine ganzheitlichere Wahrnehmung mit herkoemmlichen Analysen abgesichert und kontrolliert werden kann, so dass an Stelle des Prinzipienstreits ein hoch erwuenschter Synergismus von ganzheitlicherer Wahrnehmung, Systemdenken und konventioneller Analyse treten kann (Ueblagger, 1992a). Wenn heute ganzheitliche Medizin und sogar hanzheitliches Management diskutiert und praktiziert werden, ist es hoch an der Zeit, dass die Wasserwirtschaft, die einen der komplexesten und zugleich fuer die Menschen existentiellen Bereiche bearbeitet, ihre Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Planungsmethoden der Entwicklung anpasst. Dem OeWAV sei gedankt, dass er neben der stets notwendigen Aktualisierung der Handwerkzeuge seine Aufmerksamkeit auch grundsaetzlichen und zukunftsorientierten Ansaetzen zuwendet. Dieser Beitrag soll mit einem Beispiel samt Induktion praktische Implikationen der neuen Ansaetze demonstrieren.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser