- Standardsignatur4427
- TitelStruktur und Genese von Hudelandschaften in Suedchile (mit einem Ausblick auf Mitteleuropa)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 159-172
- Illustrationen19 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200096899
- Quelle
- AbstractHudelandschaften, wie sie in Mitteleuropa nur noch als museale Relikte ehemaliger Landnutzungsformen ueberdauern, finden sich in Suedchile als rezente Nutzungformen weitflaechig verbreitet. An Hudeflaechen aus dem suedchilenischen Villarrica-Gebiet wird die Struktur und Artenzusammensetzung dieser Landnutzungseinheiten untersucht. Hier laesst sich aktuell die Einnischung von Arten aus ihren Primaerlebensraeumen in die neugeschaffenen hudetypischen Nischen beobachten. Die durch extensive Beweidung geschaffenen Vegetationsstrukturen entsprechen fast vollstaendig denen mitteleuropaeischer Hudelandchaften, bei urspruenglich vollstaendig divergierender Flora. Nicht verwandte Arten uebernehmen in verblueffender Analogie die gleichen Rollen beim Aufbau der hudetypischen Vegetationsstrukturen. Lediglich fuer die intensiv beweideten und trittbelasteten Triftrasen stehen im autochthonen Artenpool kaum angepasste Arten zur Verfuegung, sie werden weitgehend von europaeischen Neophyten dominiert. Bei Nachlassen des Weidedrucks und einsetzender Sukzession zu gehoelzdominierten Struktureinheiten nimmt der Neophytenanteil rasch ab. Die strukturellen Uebereinstimmungen erlauben den Rueckschluss, dass fuer die Ausbildung von Hudelandschaften der mechanische Nutzungsfaktor viel groessere Bedeutung hat als das floristische Ausgansmaterial. Im Management mitteleuropaeischer Hudelandschaften sollte deshalb der Wiederherstellung traditioneller Nutzungsformen vor landschaftspflegerischen Ersatzmassnahmen absoluter Vorrang eingeraeumt werden.
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