Standardsignatur
Titel
Minerotrophe Bergkiefernmoore im süddeutschen Alpenvorland unter besonderer Berücksichtigung ihrer syntaxonomischen Stellung
Verfasser
Erscheinungsjahr
1997
Seiten
S. 81-107
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200096897
Quelle
Abstract
Die vorliegende Arbeit beschaeftigt sich mit minerotrophen Bergkiefernmooren, einem pflanzensoziologisch und vegetationsoekologisch bislang kaum untersuchten Moorwaldtyp. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in der floristischen Gliederung und pflanzensoziologischen Stellung dieses Vegetationstyps. Das besiedelte Standortspektrum, syndynamische Aspekte sowie die Bedeutung fuer den Naturschutz werden aufgezeigt. Standoertlich decken die minerotrophen Bergkiefernmoore ein vergleichsweise weites Spektrum, von sauren-basenarmen bis subneutral-basenreichen Standorten ab. Entsprechend vielfaeltig ist auch die floristische Ausstattung. Der floristische Vergleich hinsichtlich der synsystematischen Zugehoerigkeit zeigt, dass die Bestaende von den bisher beschriebenen Bergkiefernmooren Pino-Sphagnetum Kaestner P Floessner 1933 em. Neuhaeusl 1996 und vaccinio- Pinetum rotundatae Oberd. 1934 em. Seibert in Oberd. 1992 erheblich abweichen. Aehnlichkeit besteht vielmehr zu den Zwischenmoor-Gesellschaften des Verbands Caricion lasiocarpae Vanden Bergh. in Lebr. et al. 1949. Die Artenverbindung wird als Fadenseggen-Bergkiefernmoor (Carex lasiocarpa-Pinus rotundata-Gesellschaft) bezeichnet. Der Anschluss dieser Gesellschaft an uebergeordnete Syntaxa wird diskutiert, letztendlich aber offen gelassen. Ein neuerer, von anderen Autoren gemachter Vorschlag zur Einengung des Gueltigkeitsbereichs von Charakterarten auf Strukturtypen wird als richtungsweisend - nicht nur fuer den behandelten Moorwaldtyp - sondern fuer den gesamten Nasswaldbereich gesehen. Syndynamisch stellen Fadenseggen- Bergkiefernmoore Zwischenstadien, wahrscheinlich aber auch Endstadien der Vegetationsentwicklung dar. Indiz fuer den Schlusswaldcharakter sind insbesondere dauerhaft hoher Moorwasserstand, damit hoher Schlenkenanteil sowie die unangefochtene Rolle der Bergkiefer besonders in der Optimalphase. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind die minerotrophen Bergkiefernmoore von hoher Bedeutung. Wertgebende Kriterien sind: hoher Natuerlichkeitsgrad hinsichtlich Schichtenbau, Artenspektrum und Standortgefuege, hohe Artendiversitaet, Vorkommen zahlreicher, zum Teil hochgradig gefaehrdeter Arten sowie arealgeographisch bedeutsamer, arktisch-boreal verbreiteter, zum Teil glazialreliktischer Arten.