Die hier vorgestellten Methoden und Untersuchungsergebnisse zielen zunächst darauf ab, dass wir trotz manchmal unterschiedlicher Einschätzung über den Einfluss von Nahrungsopportunisten auf Niederwild und regionaltypische Biodiversität stärker die Aussagefähigkeit, -generalisierbarkeit und -grenzen unserer jeweiligen Freilandbeobachtungen im Interesse von Wissenschaftlichkeit, Naturschutz und Jagd präzisieren sollten. Wir sollten uns nicht darüber streiten, welche Rolle die "massive Umgestaltung der Landschaft" auf die regionaltypische Biodiversität besitzt. Die Tatsache, dass in "massiv umgestalteten Landschaften Rabenvögel geschwächte Populationen anderer Arten weiter dezimieren" (vgl. 487), wird auch von Gegnern einer flächendeckenden Bejagung nicht abgestritten. In Verbindung mit den Ergebnissen von Freiland-Experimenten erwachsen, daraus jedoch zwei Forderungen an Naturschutz und Jagd: 1. Gemeinsam für Landschaften zu sorgen, in denen regionaltypischer Strukturreichtum und Biodiversität auch im Sinne eines ökosystemar erweiterten Hegebegriffes möglich ist und/oder entwickelt wird und 2. dort, wo diese Landschaften nicht wiederhergestellt sind, oder ein spezielles Schutzziel es erfordert, eine Bejagung der Gewinner des Kulturlandschaftswandels, und dazu gehören Aaskrähe und Elster, zu ermöglichen. Opportunistische Prädatoren werden in ihrer Populationsdichte nicht von seltenen Beutetieren bestimmt; deshalb können sie in ausgeräumten Landschaften, wo sie sich von anderen Biomassen ernähren, für seltene oder selten gewordene Beutetiere lokale Elimination und Extinktion bewirken. So betrachtet stellt die Bejagung von Rabenkrähen und Elstern auch für das Niederwild ein geringeres ökosystemares Risiko dar als ihre Nichtbejagung.
156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 151.41 (Räuber) 148.2 (Aves (Vögel))