- Standardsignatur621
- TitelDynamik von Artenvielfalt und Artenzusammensetzung krautiger Gefäßpflanzen in gezäunten und ungezäunten Vergleichsflächenpaaren
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 1-7
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200096531
- Quelle
- AbstractIn gezäunten und ungezäunten Vergleichsflächenpaaren wurde über einen Zeitraum von 8 Jahren die Entwicklung der Vielfalt und Zusammensetzung krautiger Gefäßpflanzenarten erhoben. Ziel war es, den Einfluss des Wildverbisses auf die Bodenvegetation zu ermitteln. Die Flächenpaare wurden 1990 in zuvor durch Holzeinschlag aufgelichteten Buchen- und Buchenmischwäldern des Forstamtes der Hansestadt Lübeck eingerichtet und in den Jahren 1990 bis 1992, 1996 und 1997 nach der Methode von Braun-Blanquet vegetationskundlich untersucht. Der Verbiss kann überwiegend auf Rehwild zurückgeführt werden. Ergebnisse der Untersuchungen zur Gehölzvegetation auf diesen Flächen werden von Kriebitzsch et al. (2000) dargestellt. Eine gegenläufige Entwicklung mit abnehmenden Werten auf den gezäunten und steigenden Werten auf den ungezäunten Flächen ist auf den Flächenpaaren bei den Gesamtartenzahlen, mittleren Artenzahlen (Tab. 1) und dem mittleren Diversitätsindex der nicht verholzenden Arten festzustellen. Unter Ausschluss des Wildes wird eine signifikant niedrigere Zahl an eingewanderten Arten als auf den zugänglichen Flächen beobachtet (Tab. 2). Die mittleren Deckungsgrade der krautigen Arten sinken auf den Zaun-Flächen stärker ab als auf den Nicht-Zaun-Flächen (Tab. 1). Bei einer getrennten Betrachtung von Artengruppen bzw. einzelnen Arten fällt die rückläufige Entwicklung der Gräser und Grasartigen in den Zäunen auf, Unterschiede zwischen beim Rehwild beliebten und wenig beliebten Arten sind nicht eindeutig ausgeprägt (Tab. 1 und 3). Die gegebene Verbissintensität wirkt sich positiv auf die Vielfalt der krautigen Gefäßpflanzenarten aus. Dies scheint vorrangig indirekt über eine Verschiebung der Konkurrenzverhältnisse zwischen holzigen und krautigen Arten zu geschehen, da die Entwicklung der Gehölzverjüngung auf den untersuchten Flächen durch Zäunung insbesondere auf den besseren Böden deutlich gefördert wird (Abb. 2). Für zukünftige Arbeiten sollten Untersuchungsansätze gewählt werden, mit denen spezifisch die Wirkung einzelner Standortsfaktoren auf die Vielfalt und Zusammensetzung der Gefäßoflanzenarten in Wäldern untersucht werden kann.
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