Die Edelkastanie (Castanea sativa) war um 1900 entlang den Seen der Zentralschweiz weit verbreitet. Dort wurde sie vor allem als Fruchtbaum angebaut. Heute hat die Edelkastanie ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren, sie bildet aber weiterhin ein wertvolles Landschaftselement. Die zerstreuten Vorkommen, die Engler (1900) am Süd-West-Hang des Urmiberges (Kanton Schwyz) kartierte, waren schon zur Zeit von Furrer (1958) zum grossen Teil verschwunden. Im Jahre 1999 wurden die Edelkastanien am Urmiberg erneut kartiert und mit den Aufnahmen von Engler (1900) und Furrer (1958) verglichen. Die Resultate zeigen, dass im offenen Land am Urmiberg die Edelkastanie bis auf einen Baum bei Hebleren verschwunden ist. Im westlichen Teil beim Bärenfallenweg und bei Schroten-Dörfli sind noch mehrere Baumgruppen vorhanden, meist am Waldrand oder im Wald. Allerdings wurden nur zwei Bäume mit einem BHD > 1 m gefunden. Die meisten Bäume hatten BHDs zwischen 10 und 40 cm. Alle Bäume waren gesund, der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) wurde nicht festgestellt. Langfristig können die Edelkastanien nur mit gezielten Pflegemassnahmen erhalten werden.