- Standardsignatur2754
- TitelAspekte der Stabilitaet und des Wachstums von Mischbestaenden aus Fichte und Buche als Grundlage fuer waldbauliche Entscheidungen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 167-179
- Illustrationen43 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200095533
- Quelle
- AbstractEin vorrangiges Ziel der deutschen Forstwirtschaft ist es zur Zeit, die auf sehr grossen Flaechen vorhandenen Fichtenreinbestaende in Mischbestaende, hauptsaechlich mit Buche, umzuwandeln. Die Forstbetriebe erwarten von den Fichten-Buchen-Mischbestaenden - neben anderen oekologischen Vorteilen - in erster Linie geringere Sturmschaeden. Auf den Dauerversuchsflaechen der Niedersaechsischen Forstlichen Versuchsanstalt ist in den Mischbestaenden die Fichte vorwuechsig gegenueber der Buche. Die Gesamtwuchsleistung liegt unter der von Fichtenreinbestaenden. Die Wertleistung sinkt sogar noch staerker ab, da die eingemischten Buchen ueberwiegend schlechte Stammformen besitzen. Die Sturmschadensanalysen, die einige Landesforstverwaltung und Wissenschaftler nach dem Orkan 1990 veroeffentlicht haben, zeigen, dass der Standort von groesserer Bedeutung als die Bestandesform ist. Auf labilen Boeden lassen sich auch in der Mischung mit Buche keine stabilen Fichten erziehen. Auf allen Standorten ist die Buche im Vergleich der Baumarten deutlich stabiler als die Fichte. Die Fichte erwaechst auch im Mischbestand nicht stabiler als im Reinbestand. Die Sturmschaeden sind allerdings im Mischbestand geringer, da meist nur die Fichtenanteile betroffen sind. Dieses Ergebnis besitzt in den Analysen nur eine sehr schmale Basis, wird aber durch die Auswertung der Sturmschaeden auf den Dauerversuchsflaechen der Niedersaechsischen Forstlichen Versuchsanstalt gestuetzt. Neben der durch Sturm bedrohten strukturellen Stabilitaet ist waldbaulich die funktionelle Stabilitaet von Waldoekosystemen, und hier vor allem die Dynamik der Regeneration nach einer Stoerung, von besonderem Interesse. Aus den wenigen Untersuchungen zur Verjuengung von Mischbestaenden nach Stoerungen geht hervor, dass bei kleinflaechigen Schaeden die relativ niedrigen Strahlungsintensitaeten am Waldboden die Buchenverjuengung beguenstigen. Erst bei groesseren Stoerungen kann sich die Fichte durchsetzen. Aus den Ergebnissen werden folgende waldbauliche Schlussfolgerungen gezogen: Die Fichtenmischungsanteile in Buchenbestaenden sollten moeglichst kleinflaechig sein. Bei Stuermen bleibt so das Risiko von Bestandesschaeen geringer, ausserdem ist die vorzeitige Nutzung der Fichten ohne Probleme moeglich. Man kann aber nicht den gesamten derzeitigen Fichtenvorrat vollstaendig in Buchenbestaende einmischen, ohne gegen das Naturschutzziel der Erhaltung naturnaher Buchenwaelder zu verstossen. Es muessen deshalb auch Fichtenbestaende mit relativ geringen Buchenanteilen (10-30%) begruendet werden. Die Buche sollte wegen ihrer geringeren Konkurrenzkraft ueberwiegend in gruppenweiser Mischung eingebracht werden und einen Altersvorsprung von 10-30 Jahren besitzen. Es ist aber bislang nicht genuegend belegt, ob dieser Bestandestyp eine hoehere Sturmstabilitaet oder andere oekologische Vorteile im Vergleich mit nach modernen Gesichtspunkten durchforsteten Fichtenreinbestaenden aufweist. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf fuer die Zukunft.
- SchlagwörterPicea abies, Fagus sylvatica, Mischbestand, Wuchsleistung, Zuwachsentwicklung, Ertragsleistung, Bestandesstabilität, Sturmschaden, Schadensanalyse, Sturmfestigkeit, Standortseinfluss, Bestandestyp, Baumartenanteil, natürliche Verjüngung, Konkurrenzverhalten, Strahlungseinfluss, Überschirmungsgrad, Höhenzuwachs, waldbauliche Behandlung, Fichten-Buchen-Wald
- Klassifikation228.2 (Reine Bestände)
228.3 (Gemischte Bestände)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
568 (Andere zahlenmäßige Untersuchungen der Bestandesstruktur und ihrer Veränderungen. Wachstumsgang nach Baumklassen usw.)
181.23 (Beziehungen zu Wind und anderen Luftbewegungen)
231.31 (Auflichtungen. Eingriffe ins Kronendach)
236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs)
181.21 (Beziehungen zum Licht)
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