- Standardsignatur14039
- TitelTiefensickerung in Abhängigkeit von realer und natürlicher Waldbedeckung - eine bundesweite Modellstudie : Praxiskolloquium : Funktionen des Waldes und Aufgaben der Forstwirtschaft in Verbindung mit dem Landschaftswasserhaushalt
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 77-86
- Illustrationen20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200095301
- Quelle
- AbstractIn einer bundesweiten Modellstudie wurden die Werte der Tiefenversickerung bei realer und potenziell natürlicher Waldbedeckung verglichen. Grundlagen hierfür waren die Daten der bundesweiten Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) mit mehr als 1800 Probepunkten sowie die Karte der potenziellen natürlichen Vegetation von Deutschland (Bohn et al. 2001). Die mittleren Sickerungsraten für den Zeitraum 1987-1995 wurden mit dem Verfahren von Kunkel und Wendland (1998) für die BZE-Standorte kalkuliert und anschließend flächenhaft interpoliert. Die modellierten Sickerungsraten variieren sowohl bei natürlicher als auch realer Waldbedeckung regional sehr stark von mehr als 800 mm x a®Ü in den Höhenlagen der Mittelgebirge und den Alpen bis weniger als 50 mm x a®Ü in Teilen des nordostdeutschen Tieflandes. Bundesweit kann eine natürliche Waldbedeckung im Vergleich mit der heutigen, realen Bewaldung zu einem Anstieg der Sickerungsraten um durchschnittlich 16 mm x a®Ü an den 1 800 BZE-Punkten führen. Der Anstieg fällt regional unterschiedlich aus. Im sickerungsarmen nordostdeutschen Raum liegt der "Sickerungsgewinn" bei natürlicher Bewaldung im Mittel zwischen 15 % und annähernd 30 % der Sickerungsrate bei heutiger, realer Waldbedeckung. In den übrigen Gebieten mit höherer Sickerung ist nur ein geringer Anstieg um weniger als 7 % zu erwarten. Ein Waldumbau orientiert am natürlichen Baumartenspektrum hat nach den Untersuchungen grundsätzlich einen positiven Einfluss auf die Sickerungsraten unter Wald. Besonders im sickerungsarmen, nordostdeutschen Tiefland kann der begonnene Waldumbau von Kiefernreinbeständen auf natürlichen Laubwaldstandorten in Laub- und Mischwälder einen Beitrag zur Verbesserung des angespannten Landschaftswasserhaushalts und zur Erhöhung der Grundwasserneubildung leisten.
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