- Standardsignatur14217
- TitelMittelwaldnutzung - Grundlage der Vegetationsdynamik und Artenvielfalt in Wäldern der südelsässischen Hardt : Entwicklungsphasen und ihre Bedeutung für die Xerothermvegetation
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 334-345
- Illustrationen9 Abb., 41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200094946
- Quelle
- AbstractIm Rahmen eines LIFE-Projekts im Südelsass (Frankreich, Dep. Haut-Rhin) wurde die Bedeutung der Mittelwaldnutzung für Pflanzenarten der Trockenrasen und wärmeliebenen Säume untersucht. Innerhalb der nutzungsbedingten Vegetationsdynamik kann in zeitlicher Abfolge vegetationskundlich eine Schlag-, Saum- und Gebüschphase unterschieden werden, die bis zur nächsten Nutzung wieder in die Waldphase übergeht. Die untersuchten Waldgesellschaften entwickeln sich unterschiedlich: Der Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald zeichnet sich durch eine starke Vegetationsdynamik aus, während der Weißfingerkraut-Traubeneichenwald eine hohe floristische Konstanz auch in der Waldphase aufweist. Die Mittelwald-Nutzung hat große Bedeutung für Xerothermbiotope. Sie trägt zur Vernetzung von Lichtungen mit bodensauren Trockenrasen (Koelerio-Phleion) und vermutlich langfristig auch zum schrittweisen Austausch von Arten über die Schlagphasen bei. Lichtbedürftige Arten ohne dauerhafte Diasporenbank sterben im Labkraut-Eiche-Hainbuchenwald ohne regelmäßige Nutzungsphasen durch eine starke Ausdunklungswirkung der Hainbuche schneller aus als in den lichteren Weißfingerkraut-Traubeneichenwäldern. Durch die Kombination von Störung durch Nutzung und freie Vegetationsentwicklung auf nacheinander genutzten Waldparzellen entsteht ökologische Kontinuität innerhalb der Waldbestände. Die Erreichung des von der EU geforderten "günstigen Erhaltungszustandes" für den Lebensraumtyp 9170 (Galio-Carpinetum) des Netzwerkes Natura 2000 kann nur gewährleistet werden, wenn die Waldbestände regelmäßig und idealerweise als Mittelwald genutzt werden.
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