- Standardsignatur629
- TitelAgrarische Waldnutzungen in der Schweiz 1800-1950 : Nadel- und Laubstreue
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 397-410
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200094840
- Quelle
- AbstractDie Waldstreunutzung gehört zu den historisch bedeutendsten agrarischen Waldnutzungsformen. Weil die Waldstreue in erster Linie als Einstreumaterial im Stall zur Bindung des Viehdungs verwendet wurde, steht ihre Nutzungsintensität in direkter Beziehung zum absoluten Bedarf an Einstreue einerseits und zum Angebot an alternativen Streumaterialien (Stroh, Riedstreue usw.) andererseits. Im "Flachland" führten Agrarmodernisierung und Globalisierung des Getreidemarktes im späteren 19. Jahrhundert zu einem akuten Strohmangel, der den Bedarf an Waldstreue in die Höhe schnellen liess. Auch im "Berggebiet" war die Waldstreunutzung zu dieser Zeit noch unentbehrlich, die dahinterstehenden Entwicklungen fanden jedoch schon vor 1800 statt (Rückgang des Getreidebaus, Einführung der Kartoffeln). Ihr Ende fand die intensive Waldstreunutzung mit verbesserten Transportmöglichkeiten, welche kostengünstige Strohimporte möglich machten, was im "Flachland" um 1900, in den "Berggebieten" in den 1960er Jahren definitiv der Fall war. Es ist aber noch lange nach der Aufgabe dieser Nutzung mit Auswirkungen auf das Ökosystem Wald zu rechnen. Deren Interpretation hinsichtlich der aktuellen Diskussion um Naturschutz im Wald wirft die Frage auf, ob nicht eine örtliche Wiedereinführung der Waldstreunutzung sinnvoll wäre. Experimente werden helfen, diese Frage zu beantworten.
- Schlagwörter
- Klassifikation262 (Wälder zur Gewinnung von Heizmaterial und von Laub als Viehfutter. Energiewald. (Kurzumtriebsfläche))
902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen])
462 (Schädigende Nutzungen (Streunutzung, Zierreisgewinnung usw.))
[494] (Schweiz)
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