Standardsignatur
Titel
K-Nachlieferung von Boeden aus Loess vor und nach Bepflanzung mit Weidelgras : 100 Jahre Agrarforschung im VDLUFA
Verfasser
Körperschaft
Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 327-340
Illustrationen
3 Abb., 1 Tab., 10 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200094327
Quelle
Abstract
Im Gefaessversuch wurden 9 Horizonte verschiedener Acker- und Waldstandorte mit Weidelgras bepflanzt, um sie an Kalium zu verarmen. Mit Hilfe eines Perkolationsverfahren wurden K-Austauschkurven der Versuchsboeden vor und nach Bepflanzung ermittelt. Hierbei wurde 1 g Boden (kl.als 0,2 mm) ueber einen Zeitraum von 100 Minuten mit einer 0,1 M BaCl2-Loesung perkuliert. Die ausgetauschten K-Mangen konnten aufgrund des Austauschverhaltens (unterschiedliche Austauschkinetik) in 2 Fraktionen aufgegliedert werden. Die erste Fraktion wird den aeusseren Oberflaechen sowie den randnahen Zwischenschichtbereichen der Tonminerale zugeordnet. Der Austausch der 1.Fraktion war nach wenigen Minuten (5-15) beendet, die Freisetzung (Austausch aus den Zwischenschichten) der 2. Fraktion verlief wesentlich langsamer und war nach 100 Minuten noch nicht beendet. Beide Abschnitte der Austauschkurven liessen sich mit jeweils einer Geschwindigkeitsgleichung 2. Ordnung beschreiben. Hieraus war dann die Herleitung des jeweiligen Asymptotenwertes und der Halbwertzeit moeglich, die die K-Abgabe pro Zeiteinheit am Anfang bzw. am Ende der Perkolation charakterisierten. Es war eine deutliche Abhaengigkeit zwischen den abgegebenen K-Mengen aus der 1. und 2. Fraktion festzustellen. Je mehr K in der ersten Phase vom Boden ausgetauscht wurde, desto hoeher war auch die K-Freisetzung waehrend der zweiten Austauschphase. Die Verarmung durch Weidelgras fuehrte in jedem Falle zur messbaren Senkung der nachlieferbaren K-Mengen. Dabei reagierten die Oberboeden besonders stark. Bei den Unterboeden wurde die zweite Austauschphase geringer als bei den Oberboeden beeinflusst. Bei Berechnung der K-Nachlieferung auf mg K/g Ton wurde deutlich, dass die Unterschiede zwischen den Boeden auf den Tongehalt bezogen ziemlich gering waren. Nur die geduengten, nicht mit Weidelgras verarmten Oberboeden hoben sisch weiterhin noch deutlich von den uebrigen Boeden ab. Mit der hier vorgestellten Versuchstechnik lassen sich verschiedene K-Fraktionen im Boden unterscheiden. Die absoluten Unterschiede zwischen den hier untersuchten Boeden liessen sich vor allem durch die Duengungsgeschichte sowie den unterschiedlichen Tongehalt erklaeren. Das Substrat Loesslehm der hier untersuchten Boeden muss jedoch hinsichtlich seines K- Nachlieferungsverhaltens als aehnlich angesehen werden.