- Standardsignatur4733
- TitelNeue Ansätze für die Begründung und Pflege von Kiefernjungbeständen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 88-131
- Illustrationen9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200093905
- Quelle
- AbstractSeit Jahrzehnten ist die traditionelle Kiefernwirtschaft als Folge hoher Begründungs- und Pflegekosten sowie niedriger Holzerlöse defizitär. Daran sind teilweise die grossen Ausgangspflanzendichten und die zu späten, schwachen Pflegeeingriffe in Jungbeständen schuld. Künftig wird konsequenter die Produktion von Wertholz, die Erhöhung der Stabilität, die Abkehr von Grossflächenwirtschaft und intensiven Bodenbearbeitungen sowie die verstärkte Mischung mit anderen Baumarten anzustreben sein. Um dies zu erreichen, muss die ausgeprägte Formbarkeit der Kiefer in ihren Jugendjahren genutzt werden. Britische Untersuchungen zeigen, dass vor allem durch weitere Verbände wesentlich grössere Zuwächse zu erreichen sind, als sie mitteleuropäischen Erfahrungen entsprechen. In eigenen Untersuchungen wurden seit 1970 in Nord-Niedersachsen und der bayerischen Oberpfalz Möglichkeiten getestet, die Intensität von Bodenbearbeitungen herabzusetzen oder diese ganz zu unterlassen, anwuchs- und konkurrenzkräftigere Pflanzensortimente zu verwenden, die Pflanzendichten bis hin zu extremen von 1 000 Stück/ha herabzusetzen und in Jungbestände neben praxisüblichen Durchforstungen extrem stark einzugreifen. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: - Jungpflanzen - gleich welchen Sortiments - wachsen besser an, wenn der Mineralboden etwa mittels Streifenpflug freigelegt wurde, weil ihre Wurzeln besser Wasseranschluss bekommen und sie weniger von Rüsselkäfern befallen werden. - Zweimal verschulte (l+l+l j.) Pflanzen zeigen die höchsten Überlebensraten und entwickeln sich rascher als praxisübliche Sortimente. - Durch Herabsetzung der Pflanzenzahlen auf 5 000, ja sogar 1 000 Stück/ha ist eine beachtliche Steigerung des Durchmesserwachstums, die den britischen Zahlen entspricht, zu erreichen. Nach Trocken-, bzw. Grünästung lassen sich qualitativ durchaus befriedigende Z-Bäume in genügender Zahl anziehen. Diesbezüglich erscheint ein Überdenken der bisherigen Empfehlungen besonders dringend. - Frühzeitige, auch radikale Auflichtungen zur Förderung der besten vorherrschenden Bäume in Jungbeständen führen ebenfalls zu beeindruckender Kronenregeneration und zur Förderung des Durchmesserwachstums, sofern sie rechtzeitig genug erfolgen. Die Ergebnisse bestätigen auch andernorts in den letzten Jahren gemachte Erfahrungen und sind geeignet, mitzuhelfen, die Grundsätze der bisherigen Kiefernwirtschaft gründlich zu überdenken.
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