Eingehende vegetationsoekologische Untersuchungen der letzten Jahre konnten viele Zusammenhaenge zwischen typischen Quellvegetationstypen und ihrer jeweiligen Umgebungssituation aufdecken. Diese Erkenntnisse gilt es bei der naturschutzfachlichen Behandlung von Quellraeumen zu beachten. In NRW haben milzkrautreiche Quellwaelder und Waldquellfluren die groesste Naturnaehe. Sie sind jedoch durch immissionsbedingte Gewaesserversauerung und - eutrophierung sowie durch den Waldbau mit Fichte bedroht. An versauerten oder verfichteten Quellen finden sich wenig quelltypische torfmoosreiche Ersatzgesellschaften. Quelltypische Vegetation mit Freilandquellen findet sich nur bei extensiver Nutzung. Von besonderer Bedeutung fuer den Arten- und Biotopschutz sind Quellen in Weidegruenland. Hier haben sich Arten und Gesellschaften entwickelt, die durch die Aufgabe der extensiven Bewirtschaftung von der Ausrottung bedroht sind. Bereits jetzt sind die Vorkommen dieser Arten ueberwiegend isoliert, ein funktionierender Biotopverbund existiert seit laengerem schon nicht mehr. Um einen angemessenen Schutz fuer Vegetationstypen an Quellen sicherstellen zu koennen, bedarf es einer flaechenrepraesentativen Erfassung von Quellen in NRW und einer landesweit organisierten Quellschutzkampagne. Der Schutz naturnaher Waldquellfluren hat dabei absoluten Vorrang. Die Sicherung eines funktionalen Biotopverbundes fuer Freilandquellen ist eine besondere Herausforderung fuer die Naturschutzplanung.