Mögliche Folgen einer Klimaänderung auf Waldgesellschaften der Alpen

2002

S. 1071-1074

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200093623

Früherer Titel: Allgemeine Forstzeitschrift

Die Erwärmung wird mit einiger Sicherheit zu einer Verschiebung der heutigen Waldgesellschaften führen und dabei besonders die Buche begünstigen. Diese Verschiebung wird wegen des Standortmosaiks der Höhenstufen unregelmäßig erfolgen. Da vermutlich nicht dieselben Standortsfaktoren herrschen werden wie im heutigen Verbreitungsgebiet der Waldgesellschaften, könnten einige Arten von den Veränderungen profitieren und daher neue Artenkombinationen mit vermutlich ähnlichen Ansprüchen wie die heutigen Pflanzengesellschaften entstehen. Ein flächiges Zusammenbrechen der Wälder ist eher unwahrscheinlich, da die Bedingungen für das Waldwachstum in dieser Höhenlage und bei dem Niederschlagsniveau günstig bleiben werden. Die Stabilität von Wäldern gegenüber Klimaveränderungen zeigen auch die Ergebnisse waldgeschichtlicher Untersuchungen in dem Gebiet [15]. Die je nach zukünftigem Klima unterschiedliche Vitalität der Baumarten in anzustrebenden Mischbeständen hilft, insgesamt stabile und leistungsfähige Wälder aufzubauen bzw. zu erhalten. Dies gilt um so mehr, wenn man berücksichtigt, dass zu den standörtlich bedingten möglichen Veränderungen in der Waldzusammensetzung auch neue biotische (z.B. Insekten, pathogene Pilz, Veränderungen der Mykorrhizazönosen) und abiotische (z.B. Forsttrocknis, Stürme, Verschiebung der Nassschneezone) Einflüsse hinzukommen können. Die Folgerungen gelten außerdem nur unter der Annahme einer ungestörten Verjüngung der Baumarten, die nicht unter überhöhten Schalenwildbeständen leidet. Dieser Blick in die Zukunft unterstreicht damit zusätzlich (neben der bereits heute angestrebten nötigen Verjüngung der Tanne und von Mischbaumarten) die Bedeutung jagdlicher Anstrengungen im Gebirge.