Es wird ein kombiniertes Wasserhaushalts-CO2-Freisetzungs-Modell vorgestellt, sas eine Berechnung der Wasserhaushaltkomponenten und der CO2-Freisetzung für unterschiedlich degradierte Niedermoore als Funktion des Grundwasserflurabstands und des Klimageschehens auf täglicher Basis ermöglicht. Die Böden werden im Modell durch ihre Moormächtigkeit und hydraulischen Eigenschaften (pF, Ku) berücksichtigt. Die Steuerungsfunktion zur Berechnung der CO2-Freisetzung fußt auf Respiricondmessungen an ungestörten Bodenproben, wobei die CO2-Freisetzung bei variablen Temperatur- und Bodenfeuchtebedingungen gemessen wurde. Aus diesen Messdaten wurde mittels multipler Regressionsanalysen bodenspezifische CO2-Freisetzungsfunktionen abgeleitet, die in das Wasserhaushalts-Simulationsmodell integriert wurden. Die Wasserhaushaltsberechnungen wurden anhand von Grundwasser- Lysimetermessungen kalibriert, die CO2-Freisetzung mit Hilfe langjähriger Lysimetermessungen von Mundel (1976). Niedermoore weisen bis zu einem Grundwasserstand von 80-1000 cm u. GOF eine negative Wasserbilanz auf und wirken im Landschaftswasserhaushalt als Wasserzehrgebiete. Die CO2-Freisetzung nimmt mit der Durchwurzelungstiefe zu und ist zusätzlich von Substrattyp und der Zersetzungsstufe abhängig. Bei gleichen Klima- und Grundwasserstandsbedingungen steigt die CO2-Freisetzung in der Reihenfolge Erd-Niedermoor > Mulm-Niedermoor > Anmoor. Besonders die Kombination von niedrigen Grundwasserflurabständen und hohen Wasserbilanzdefiziten während der Vegetationsperiode kann zu immensen Torfabbauraten bzw. Emissionen führen.