Die Verknüpfung von Modellen unterschiedlicher Fachdisziplinen ermöglicht es, die Wirkung veränderter ökonomischer, ökologischer bzw. rechtlicher Rahmenbedingungen auf die Landnutzung im regionalen Maßstab zu beschreiben. In allen derartigen Modellen spielen die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Böden eine entscheidende Rolle. Im Sonderforschungsbereich (SFB) 299 "Landnutzungskonzepte für periphere Regionen" sind für diese Aufgabe drei mesoskalige Modelle entwickelt bzw. an die speziellen Verhältnisse im Mittelgebirgslagen in Deutschland angepasst worden: das komparativ-statische agrarökomische Modell ProLand, die Habitatmodelle ANIMO, ELLA und YELL sowie das Landschaftswasser- und -stoffhaushaltsmodell SWAT. Funktionsweise und Ergebnisse der Modellverknüpfung werden beispielhaft anhand einer Veränderung der Variablen "mittlere Schlaggröße der Landwirtschaftsflächen" und deren Wirkung auf die Landschaftsfunktionen Naturalproduktion, Wirtschaftsleistung, Wasserhaushalt sowie Biodiversität aufgezeigt. Bodenparameter werden dabei in einer Vielzahl von Modulen und Prozessen in diesen Modellen parallel verwendet. Das ökonometrische Modell ProLand nutzt Bodendaten unter anderem zur Ermittlung der Bodenbearbeitungskosten sowie des Ertragspotenzials in der Land- und Forstwirtschaft. In den Modellen ANIMO, ELLA und YELL werden, GIS-gestützt auf der Basis der Bodenkarte 1:50,000, kombinierte Boden- und Expositionsklassen zur Regionalisierung der Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten angegrenzt. Für das hydrologische Modell SWAT sind die physikalischen Bodeneigenschaften außerordentlich sensitive Eingabeparameter. Beispiele verdeutlichen, dass bei interdisziplinären Modellansätzen besonders kritisch darauf geachtet werden muss, dass die Voraussetzungen für sachgerechte Verwendung von Bodendaten tatsächlich erfüllt sind.