Ungefähr zweijährige Eucalyptus nitens im Topf und ca. dreijährige Pflanzen in einer Plantage wurden experimentell verletzt und mit verschiedenen Pilzen in verschiedenen Jahreszeiten inokuliert. Die Entwicklung der Fäuleläsionen und Abwehrzonen wurde untersucht. Es wurden zwei Zonen beschrieben, eine schmale braune Übergangszone an der Peripherie der Fäule (Interface Reaction Zone IRZ) und eine diffuse Zone mit blassbrauner oder purpurner Verfärbung distal davon (Reaction Zone, RZ). In der RZ wurden die Gesamtphenolgehalte bestimmt. Ausgewählte Phenole (Pedunculagin, Tellimagrandin 1, Tetragalloylglucose, Pentagalloylglucose und Catechin) wurden quantitativ mit Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS) erfasst. Verschiedene Pilze (hauptsächlich Fäuleerreger) wurden für die Wundinokulation verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass grössere Fäulebereiche im Allgemeinen mit einer erhöhten Bildung löslicher Phenole assoziiert waren. Sterile Inokulationen und schwach aggressive Pilzarten hatten keine oder nur schwache Verfärbungen des Xylems zur Folge, während aggressive Pilze eine stärkere Verfärbung und Phenolanhäufung vor dem Infektionsbereich auslösten. Das zeigt, dass Phenolanhäufung keine unspezifische Reaktion auf Verletzung ist, sodern eine variable Antwort aufgrund der Interaktion zwischen Mikroorganismus und Splintholz. Sechs Monate nach der Verletzung waren bei den Plantagenpflanzen purpurne Reaktionszonen gewöhnlich mit grossen Fäulebereichen assoziiert. Inokulationen mit Ganoderma applanatum zu verschiedenen Jahreszeiten bewirkten einen Monat nach der Verletzung keine signifikanten Unterschiede im Fäuleausmass.
181.4 (Reaktion auf und Widerstandsfähigkeit gegen biotische Einflüsse, Feuer und Verunreinigungen der Umwelt [siehe vorzugsweise die Untertitel von 4]) 443 (Pilze und Bakterien) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])