Standardsignatur
Titel
Ulmen in Geschichte und Kultur
Verfasser
Erscheinungsjahr
2002
Seiten
S. 147-161
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200092396
Quelle
Abstract
Erste Hinweise auf prähistorische Nutzungen der Ulmen gibt die Etymologie ihrer Namen in verschiedenen europäischen Sprachen; spätere sind dann direkt durch historische Quellen belegt. Ulmenbast wurde vielfach benutzt zur Anfertigung von Seilen, Decken, Schuhen und wohl auch Kleidung. Das Holz diente zur Herstellung von Bögen und vielen anderen Gerätschaften. Laub und Rinde wurden als Viehfutter verwendet, in Notzeiten auch für die menschliche Ernährung. Lebende Ulmen dienten im Mittelmeergebiet als Rebstützen. Der in der Vegetationsgeschichte bekannte starke Ulmenrückgang vor etwa 5000 Jahren war möglicherweise durch Übernutzung bedingt. Anscheinend war die Ulme in vorchristlicher Zeit vielerorts als "heiliger Baum" von weiblichem Charakter der Mutter Erde geweiht. Auch später galten einzelne Ulmen in mehreren Ländern als heilige Bäume, Beispiele gibt es aus England, Frankreich, Schweden und Deutschland. Dabei zeigen die religiösen Legenden oft Bezüge zu den alten Nutzungen.