Es gibt einige Aspekte, die für eine konsequente Bejagung sprechen. Durch alle Carnivoren (Raubtiere) besteht die Gefahr, dass sie für unsere heimischen Tiere den Räuberdruck erhöhen und damit nicht nur die Menge der möglichen Beutetiere verringern. Viel entscheidender ist, dass sie für sich ökologische Nischen in Anspruch nehmen. Die einmal besetzten Nischen können von unterlegenen Tieren nicht mehr erobert werden. Zudem wird den anderen Arten Fläche "weggenommen". Und ganz besonders wichtig: Wiedereinbürgerungen ursprünglich bei uns heimischer Tiere wie zum Beispiel des Europäischen Nerzes, werden ungemein erschwert oder unmöglich gemacht. Nicht zu vergessen sind mögliche miteingeschleppte Parasiten. Schließlich ist der Aspekt der hybridisierung von Arten nicht zu vernachlässigen. Dem Amerikanischen Nerz muss durch seinen erheblichen Einfluss auf die Teichwirtschaft und die in der Literatur beschriebene Reduktion von wasserlebenden Vögeln ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial zugeschrieben werden. Im Grunde sollte man allen Verschleppungen und beabsichtigten Einführungen von gebietsfremden Tieren und Pflanzen ablehnend gegenüberstehen. Ziel muss es sein, die einheimische Artenvielfalt zu erhalten und von Neubürgern ausgehende Bedrohungen auf ein Minimum zu reduzieren. Man sollte zwar die Schädlichkeit von Neozoen nicht generell überbewerten, aber wo immer es möglich ist, ihre schleichende Eroberung von Terrain auch nicht einfach hinnehmen.
151.2 (Verbreitung) 156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 149.74 (Carnivora (Fleischfresser)) [430] (Deutschland, 1990-)