- Standardsignatur10897
- TitelUlmen durch Kryokonservierung und In-vitro-Vermehrung gerettet : Bedrohte Baumart zwingt Forstgenbank NRW zu ungewöhnlichen Maßnahmen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 56-60
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091779
- Quelle
- AbstractDie heimischen Ulmenarten sind unmittelbar vom Aussterben bedroht. Deshalb ist die Sicherung der genetischen Information noch vorhandener Ulmenvorkommen eine der vordringlichsten Aufgaben der Forstgenbank NRW. Die Kryokonservierung in Verbindung mit der In-vitro-Vermehrung ist das einzige derzeit anwendbare Mittel, Ulmen langfristig aufzubewahren und gleichzeitig vor der Infektionsgefahr durch den Ulmensplintkäfer und die Pilze Ophiostoma ulmi und Ophiostoma novo-ulmi zu sichern. Daher werden die Verfahren der Kryokonservierung und der in vitro-Vermehrung in der Forstgenbank NRW an die Bedingungen der Baumart Ulme adaptiert, weiter entwickelt und angewandt. Durch die Wahl unterschiedlicher Ausgangsmaterialien ist es gelungen, Feld- und Bergulmenklone in-vitro zu etablieren. Die Feldulmenklone wurden aus Knospen etabliert, was bei den Berg- und Flatterulmen, die getestet wurden, problematisch erscheint. Für die Etablierung der Bergulme in vitro hat sich bisher die Kultivierung von Saatgut als geeignete Methode erwiesen. Die vorhandenen Mikrostecklinge aus diesen beiden "Produktionszweigen" sollen zum einen in weitere Bewurzelungs- und Akklimatisierungsversuche einfließen. Zum anderen werden diese Mikorstecklinge im Nährmedium bei einer Temperatur von etwa 6°C mittelfristig kühlgelagert und stellen damit eine Stammhaltung dar, auf die man bei Bedarf zurückgreifen kann. Mit den prodzierten Pflanzen aus Gewebekultur werden Anpflanzungen im Wald und in der freien Landschaft durchgeführt, wobei die spezielle Gefährdung der Ulme durch das Ulmensterben berücksichtigt wird. Die Lagerung von Gewebeteilen bedrohter Ulmen aus Vorkommen in Nordrhein-Westfalen wird in größerem Umfang durchgeführt und angesichts der bisherigen Erfahrungen künftig intensiviert. Denn die Auftauversuche der kryogelagerten Knospen führten zu vielversprechenden Ergebnissen. Es zeichnet sich ab, dass die Dauerkultur bei einer größeren Anzahl von Klonen möglich sein wird. Die hier geschilderten Verfahren sind aufwendig. Wegen der außergewöhnlichen Gefährdung der Ulme ist dieser Aufwand jedoch gerechtfertigt. Damit ist die Kryokonservierung eine besonders geeignete Erhaltungsmaßnahme für die heimischen Ulmenarten.
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