- Standardsignatur10897
- TitelBuche behauptet dominierende Stellung in der Naturwaldzelle : 20 Jahre Dauerbeobachtung walddynamischer Prozesse im "Teppes Viertel"
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 37-42
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091772
- Quelle
- AbstractDie Naturwaldzelle "Teppes Viertel" ist vor 20 Jahren als Beispiel für den im Kernmünsterland weit verbreiteten Geißlatt-Stieleichen-Hainbuchenwald ausgewiesen worden. Obwohl der Bestand einen naturnahen Eindruck vermittelt, muss das Bewusstsein für Abweichungen durch Waldweide, Mittelwald und künstliche Begründung der Eiche in der historischen Vergangenheit erhalten bleiben. Mit Aufhören der menschlichen Einflussnahme auf den Waldbestand konnten nach 20 Jahren waldökologischen Dauerbeobachtungen aber nicht gerade spektakuläre Veränderungen im Gehölzbestand und im Verjüngungsgeschehen festgestellt werden: - Die Strukturvielfalt des Bestandes hat abgenommen. Während sich die Gesamtzahl der Bäume in der Bestandesoberschicht deutlich erhöht hat, ist sie in der mittleren und unteren Baumschicht infolge Konkurrenzdurcks deutlich abgesunken. - Der Mischungsanteil der Baumarten ist in der Bestandesoberschicht nahezu unverändert geblieben. In der Mittelschicht ist der Anteil der Buche zugunsten von Hainbuche und Birke zurückgegangen. Die Entwicklung in der Bestandesunterschicht verläuft in beiden Kernflächen unterschiedlich. Während in der Kernfläche ohne Zaun der hohe Buchenanteil über 20 Jahre hinweg weitgehend gleich geblieben ist, sind in der Fläche mit Zaun in erhöhtem Maß Hainbuche, Esche und auch Birke an der Bestandesunterschicht beteiligt. - Die Stieleiche, die im Wesentlichen durch alte Überhältereichen des Mittelwaldes repräsentiert wird, konnte ihren Anteil am Bestandeskollektiv in der Oberschicht mit 20 Prozent halten. Dort bleibt sie auch bei entsprechender Vitalität mittelfristig von der Konkurrenz der Buche unbehelligt. Da sie in der Mittel- und Unterschicht fehlt, muss ihr Anteil langfristig als nicht gesichert betrachtet werden. - An der Totholzbildung sind vorrangig Birke und Buche beteiligt. Konkurrenzbedingt fallen die meisten Individuen im Schwachholzbereich aus. Allerdings sterben auch einige Buchen im Starkholzbereich ab. - Die Entwicklung der Baumverjüngung innerhalb und außerhalb des Gatters zeigt deutliche Unterschiede: die Individuen- und Artenzahl ist innerhalb des Gatters signifikant höher. Auch erreicht eine höhere Individuen- und Artenzahl die Strauchschicht. Dort können sie auch Stieleiche, Esche, Eberesche und Vogelkirsche entwickeln. - Die Baumverjüngung spielt sich meist auf größeren Bestandeslücken ab. Nach vorübergehendem Aufkommen von Schlagflurarten sowie Vorwaldarten wie der Birke setzen sich jedoch schnell die Schlusswaldarten, meist Buche und Hainbuche durch. - In Naturwaldzellen beginnen Neophyten wie die Spätblühende Traubenkirsche und die Roteiche ungehindert Fuß zu fassen. Nach 20 Jahren Dauerbeobachtung hat die Buche ihre dominierende Stellung behauptet. Langfristig besteht eine Tendenz zur Entwicklung eines Buchen-Eichenwaldes. Ein gewisser Eichenanteil kann langfristig nur durch günstige Lichtbedingungen und Verbissschutz für ihre natürliche Verjüngung erreicht werden.
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