"Lothar" und die Folgen für den einzelnen Betrieb : Kritischer Rück- und Ausblick aus der Sicht der Gemeinde und der Forstbetriebsgemeinschaft Seewald/Schwarzwald

2002

S. 956-957

Unselbständiges Werk

200091728

Die ausgeführten Beispiele belegen aus Sicht der betroffenen Gemeinde und Forstbetriebsgemeinschaft nachdrücklich die Konzentrationslosigkeit der Verwaltungsspitze, sie hat die Bewährungsprobe im Katastrophenfall nicht bestanden. Die gesamte Forst- und Holzwirtschaft befindet sich bis heute in vermeidbaren Turbulenzen, weil offensichtlich in den Führungsetagen der Landesforstverwaltung solide Kenntnisse der forstlichen Praxis fehlen. Erklärungs- und Schönredeversuche wie: man habe "dezentral gesteuert" und sei "beeindruckt von der Vielfalt innovativer Lösungsansätze", oder die Erosion der Holzpreise" sei unvermeidlich gewesen, "der Markt war stärker", klingen angesichts der Fakten wie Hohn in den Ohren derjenigen, die durch diese Führungs- und Steuerungsdefizite immensen Schaden erlitten haben und noch erleiden. Speziell in Seewald wurden die Verluste noch dadurch erhöht, dass die Vorgabe der Gemeinde, zunächst ein Aufarbeitungs- und Vermarktungskonzept vorzulegen, vom Forstamt nicht befolgt wurde. Stattdessen versicherten Vertreter des Ministeriums den Waldbesitzern mehrfach: "Wir haben genügend Verträge, wir verkaufen Eurer Holz zu Schliffkopfpreisen".