- Standardsignatur10516
- TitelÄnderungen im Stickstoffhaushalt der Wälder und die dadurch verursachten Auswirkungen auf die Qualität des Sickerwassers : Wissenschaftliche Tagung Hydrologie und Wasserwirtschaft
- Verfasser
- KörperschaftDeutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V.
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 121-132
- Illustrationen20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091669
- Quelle
- AbstractDie anhaltende atmogene Deposition von pflanzenverfuegbaren Stickstoffverbindungen bewirkt auf vielen Standorten eine Erhoehung der N- Vorraete. Die oekosystemaren Speichermoeglichkeiten fuer N sind jedoch nicht unbegrenzt. Mit Annaeherung an die Kapazitaetsgrenzen ist zu erwarten, dass die Natrataustraege mit dem Sickerwasser zunehmen, soweit nicht gasfoermige Freisetzungen oder Ernteexporte dem entgegenwirken. Bei sehr hohen Ammoniumeintraegen, wie in der Wingst, muss auch mit Stoerungen der Nitrifikation gerechnet werden, so dass es zu erhoehten Ammoniumaustraegen kommen kann. - Zwischen den Oekosystemen bestehen hinsichtlich Speicherung und Austrag grosse Unterschiede. Derzeit wird auf grossen Flaechen noch Stickstoff gespeichert, ohne dass die Stickstoffaustraege mit dem Sickerwasser wesentlich erhoeht sind. - Hohe Stickstoffeintraege sind haeufig korreliert mit Prozessen der Bodenversauerung. Die frueher relativ seltene Kombination von geringer Basenversorgung mit hoehem Stickstoffangebot bereitet sich heute mehr und mehr aus. - Kalkungen auf Standorten mitguter Stickstoffausstattung koennen dazu beitragen, die Natratfrachten im Sickerwasser betraechtlich zu erhoehen, da sie die N- Vorraete des Humus verstaerkt mobilisieren. Auf Standorten, deren Oekosysteme hingegen noch eine hohe Aufnahmebereitschaft fuer Stickstoff aufweisen, bewirken Kalkungen keine wesentlichen Aenderungen des Nitrataustrages. Hier kommt es in der Hauptsache zu einer Umweltverteilung des Stickstoffes durch Mobilisierung des immobilen N-Kapitals im Auflagehumus und Wiedereinschleusung in den aktivierten biologischen Kreislauf. - Auf basenarmen Standorten koennen Kalkungen die biologische Aufnahmekapazitaet fuer Stickstoff verbessern. Dies ergibt sich vor allem durch gesteigertes Wachstum, Erhoehung der Biomasse und Aktivierung des biologischen Kreislaufs infolge der Beseitigung der Basenmangelsituation im Oekosystem. Solche Mangelsituationen koennen durch fruehere Streunutzung induziert worden sein. - Grossflaechige Kalkungsvorhaben muessen neben den Versauerungskriterien auch Kriterien des N-Haushaltes beruecksichtigen, um wesentliche Nitratbelastung der forstlichen Wasserreserven zu vermeiden. - Vernaessende Standorte mit ausreichendem Humusgehalt sind infolge von gasfoermigen N-Freisetzungen auch bei Kalkungen vor extrem hohen Nitrataustraegen sicher.
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- Klassifikation
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