In den Jahren 1996 bis 2001 konnte für NRW aufgrund großflächiger Bestandserhebungen ein Brutbestand von etwa 850 BP des Mittelspechtes ermittelt werden. Der Brutbestand dieser schwierig zu erfassenden Art wurde in der Vergangenheit häufig unterschätzt, jedoch konnte eine Vielzahl von Populationen erst in den letzten Jahren entdeckt werden. Lokal konnten auch Bestandszunahmen nachgewiesen werden. Dieser Kronen- und Stocherspecht sucht seine Nahrung vornehmlich an Stämmen und an Starkästen grobborkiger Laubbäume. Bei der Baumartenzusammensetzung von Mittelspechtwäldern nehmen Stiel- und Traubeneiche eine herausragende Rolle ein. Mittels Habitatanalyse von über 300 Revieren in Süd- und Ostwestfalen werden verschiedenste Parameter und deren Bedeutung bei der Besiedlung untersucht. Der Mittelspecht ist in NRW vornehmlich eine Charakterart der Eichen-Wirtschaftswälder. In Optimalhabitaten wirken sich Anzahl von Uralteichen und großdimensioniertem stehenden Totholz als Hauptfaktoren positiv auf die Siedlungsdichte aus. Von Gesamtbestand werden rund 70 Prozent in FFH und Vogelschutzgebieten nachhaltig geschützt. Schlussfolgend werden Schutzziele zum langfristigen Erhalt einer stabilen Mittelspechtpopulation formuliert.