Bewirtschaftung der Eiche auf der Grundlage waldwachstumskundlicher Untersuchungen in Nordwestdeutschland : Forstliches Versuchswesen - Grundlage für eine zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung

2001

S. 145-152

20 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200091297

Berichtet wird über die Auswertung langfristig beobachteter Eichen-Versuche in Nordwestdeutschland, die vielfach noch aus der Zeit Schwappach's stammen. Die Überprüfung der Höhen- und Grundflächenbeziehungen der Jüttner'schen-Ertragstafeln zeigt, dass deren Altershöhenkurven in der Jugend zu langsam ansteigen und im Alter zu stark abflachen. Die Grundflächenhaltungen der Tafeln sind zu niedrig. Als Durchforstungsart hat sich die Hochdurchforstung bewährt. Die Durchmesserförderung durch starke Durchforstungseingriffe ist begrenzt. Zur Sicherung der Wertleistung dürfen die Flächenproduktivität und die Produktionsrisiken nicht vernachlässigt werden. Es wird eine gestaffelte Hochdurchforstung mit zunächst stärkeren und später schwächeren Eingriffen zugunsten von anfänglich 140 bis 200 Z-Bäumen empfohlen. Zur Sicherung der Qualitätsentwicklung ist das Abstoßen von Wasserreisern nur eine begrenzt taugliche Maßnahme. Zieführender ist der Mit- bzw. Unterbau, was durch Beispiele belegt wird. Die Zielstärkennutzung bietet ertragskundlich keine wesentlichen Vorzüge gegenüber einem Abtrieb. Die natürliche Verjüngung der Eiche über Lochhiebe ist möglich, aber an zahlreiche Voraussetzungen gebunden, die oftmals nicht gegeben sind. Echte Zeitreihen aus langfristig beobachteten Versuchen sind und bleiben für viele waldwachstumskundliche Fragestellungen die wichtigsten Auswertungsgrundlagen.