- Standardsignatur629
- TitelDie Höhenverbreitung von Esche, Buche und Tanne : Diskussion am Beispiel der Luzerner Voralpen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 228-234
- Illustrationen11 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091202
- Quelle
- AbstractIn den oberen Berwäldern des Luzerner Entlebuchs ist der Anteil der Mischbaumarten Esche, Buche und Tanne in den aktuellen Beständen gering. Die Pflege standortgerechter, stabiler Bestände ist deshalb illusorisch. Will man künftig die fehlenden Baumarten fördern, so muss man zuerst das natürliche Potenzial kennen. Zu diesem Zweck liess der Kanton Luzern eine flächendeckende pflanzensoziologische Standortskartierung erarbeiten. Dabei musste die genaue Höhenverbreitung der einzelnen Waldgesellschaften zuerst ermittelt werden, da die entscheidenden Baumarten bei flüchtiger Betrachtung kaum zu sehen sind. Erst die systematische Suche nach Einzelbäumen in den Wäldern der hohen Lage lieferte eine gute Datenbasis. In den Jahren 1995 bis 2000 wurden bei dieser Erhebung entlang des Alpennordrandes zwischen Marbach und Pilatus insgesamt 396 Einzelbäume oder Baumgruppen der drei Baumarten dokumentiert. Dank der Kombination mit der Standortskartierung konnte diese Erhebung mit vernünftigem Aufwand durchgeführt werden. Die Erhebungen zeigen, dass zerstreute Restbestände der drei Baumarten noch heute zu finden sind. Die maximalen Verbreitungsgrenzen wurden für die Tanne bei 1800 Meter, bei der Buche bei 1600 Meter und bei der Esche bei 1400 Meter ermittelt. In den obersten 150 Höhenmetern der Verbreitung wachsen die Bäume maximal bis in die Mittelschicht und spielen waldbaulich keine relevante Rolle. In den nach unten folgenden 150 Höhenmetern erreichen die drei Baumarten zwar noch keine mitherrschende Funktion in den Beständen. Auf geeigneten Standorten können sie aber bereits bedeutende Anteile erreichen und damit für die Struktur, die Dynamik und die Stabilität dieser Wälder eine enorme Rolle spielen. Die heutige Untervertretung der drei Baumarten kann auf Grund geschichtlicher Betrachtungen plausibel erklärt werden. Der enorme Holzbedarf in der frühindustriellen Zeit, insbesondere für die Glasgewinnung, spielte dabei eine zentrale Rolle. Soll der Wald in Schutzwäldern in einer gesamtheitlich langfristigen Sicht möglichst wirtschaftlich betrieben werden, so wird die Förderung der untersuchten Baumarten eine beträchtliche Rolle spielen. Dazu werden eine Reihe von Empfehlungen formuliert.
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