- Standardsignatur629
- TitelZu wenig Verjüngung im Schweizer Gebirgs-Fichtenwald: Nachweis mit einem neuen Modellansatz
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 219-227
- Illustrationen51 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091188
- Quelle
- AbstractOhne genügende Verjüngung kann ein Schutzwald nicht dauerhaft wirksamen Schutz gegen Naturgefahren bieten. Heute fehlen aber zuverlässige Methoden, um abzuschätzen, ob die Verjüngung auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene genügt. Ziel dieser Studie war, eine Methode zu entwickeln, um den Verjüngungszustand in Fichten-dominierten Gebirgswäldern (7,6 %) der Waldfläche der Schweiz) mit Inventurdaten des schweizerischen Landesforstinventars grossräumig zu beurteilen. Mit Hilfe eines statischen Gebirgsplenterwald-Modells und von Daten aus der Literatur zum Wachstum der Fichtenverjüngung leiten wir Sollwerte des Jungwald-Deckungsgrades ab. Das Modell berücksichtigt die Durchwuchszeit durch die Jungwaldphase bis zum Brusthöhendurchmesser von 12 cm (70 bis 110 Jahre), das Maximalalter eines schutzwirksamen Bestandes (250 bis 350 Jahre), den Flächenanteil überschirmbarer Kleinstandorte (65 bis 85 % der Bestandesfläche), die Zunahme des Deckungsgrades von Verjüngungsansätzen bis ins Baumholz (80 bis 800 %) und die Mortalität der Verjüngung während der Jungwaldphase (20 bis 50 %). Der abgeleitete Sollwert liegt bei 3 bis 26 % Jungwald-Deckungsgrad, unter den am plausibelsten scheinenden Annahmen bei 10 %. Die grosse Sollwertspanne spiegelt die Unsicherheit bei einigen Modellannahmen. Die Sollwerte werden dann auf Daten zum Jungwald-Deckungsgrad aus dem zweiten Landesforstinventar angewendet. Es zeigt sich, dass es je nach Modellannahmen in rund 20 bis 75 % des Fichten-dominierten Gebirgswaldes in der Schweiz an Verjüngung mangelt, mit realistisch scheinenden Annahmen in 55 %. Schwerwiegend ist der Verjüngungsmangel allerdings nur in Fichten-dominierten Gebirgswäldern mit direkter Schutzfunktion oder mit Produktionsfunktion. Bei der laufenden Vorbereitung des dritten Landesforstinventars ist nach Wegen zu suchen, um die Verjüngungssituation im Schweizer Wald sicherer zu beurteilen. Dazu dürften gezielte Fallstudien nötig sein.
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