- Standardsignatur4354
- TitelElb-Auenaufforstung entsprechend der Naturentwicklung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 440-444
- Illustrationen20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091164
- Quelle
- AbstractDas an der Elbe gelegene Staatliche Forstamt Stendal beschäftigte sich mit Auenaufforstungen, wobei es danach betrachtete, den natürlichen Trend zur Waldentwicklung (WET) zu nutzen. In diesem Sinne strebte es WET an, die der Waldentwicklung auf benachbarten Elbinseln nachgempfunden sind. Ein Vergleich von Aufforstungen verschiedener ehemaliger landwirtschaftlicher Flächen untereinander und mit Dauerwiesenflächen zeigte, dass Erstaufforstunen nur von einem bestimmten Reifegrad des Oberbodens und der Vegetation an gelingen. Aufforstungen unmittelbar nach Ackernutzung gelingen am schlechtesten. Erfolgreiche Erstaufforstungen auf den verfestigten, degradierten Auenlehmböden kommen zustande, wenn die Entwicklung der Vegetation über eine Quecken-Pionierrasengesellschaft bis zu einer waldnäheren, staudenreichen Waldsaumgesellschaft gelaufen ist, weil letztere die Humusform und das bodennahe Klima verbesserten. Kann die Reifung der Standortseinheit vor der Erstaufforstung nicht abgewartet werden, so sollte letztere mit Hilfe einer Schutzpflanzendecke hergestellt werden. Diese ökologische Vorbereitung ist zugleich wirtschaftlich sinnvoll, weil sie teure Nachbesserungen und Pflegemaßnahmen erübrigt. Insbesondere die verfestigten Auenlehme benötigen eine gründliche Bodenverbreitung. Dabei gilt es, die Perioden der Bodenbearbeitung und Pflanzung zeitlich zu trennen. Durch Fräsen wird der abgetrocknete boden in der Vegetationsperiode für eine Pflanzung vorbereitet und nach seinem Setzen bei genügend Frische im Herbst gepflanzt. Nicht allein der richtige Standortsreifegrad ist für die Erstaufforstung wichtig, sondern auch die Wahl der zeitlichen Gehölz-Rangfolge nach natürlichem Vorbild. Diesbezüglich hat das Forstamt nicht nur die Gehölze des Klimaxstadiums der Hartholzaue gepflanzt, sondern auch die Waldbegründung mit den Arten des Dornenstrauchvorwaldes, Hundsrose, Schlehe, Weißdorn und Kreuzdorn, erfolgreich vorgenommen. Die Erstaufforstung mit Pionieren geht davon aus, dass die Arten des Schlusswaldes später natürlich oder künstlich ankommen. Die Erstaufforstung mit den Schlussbaumarten Eiche und Hainbuche auf Acker ohne eine ausreichend gereiftes Waldentwicklungsstadium bringt immer Verluste mit sich! Das Forstamt Stendal sieht in der Auenaufforstung einen Beitrag zur Entwicklung des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe und zum Gewässerschutz. Weil Auenwälder und ihre Kontaktgesellschaften im ehemals auenwaldreichen Elbe-Havel-Winkel nahezu ausgestorben sind, sollte die Auenwaldregeneration eine Hauptaufgabe der Landesforstverwaltung sein.
- Schlagwörter
- Klassifikation233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])
232.21 (Vorbehandlung und Vorbereitung der Kulturflächen)
235.42 (Sträucher und Bodenschutzpflanzen)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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