- Standardsignatur14013
- TitelErläuterungen zum Bannwald Sommerberg und den Vergleichsflächen im Wirtschaftswald : Baden-Württemberg, Wuchsgebiet Neckarland, Wuchsbezirk Stromberg, Forstbezirk Eppingen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 1-44
- Illustrationen36 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091157
- Quelle
- AbstractDer Bannwald Sommerberg (FBez. Eppingen, vorher Güglingen) wurde 1970 ausgewiesen. 1982 fand eine Bestandesaufnahme dieses ehemaligen Mittelwaldes statt. Der Bannwald wurde 1994 von 12 ha auf rund 43 ha erweitert. 1995 fand eine Wiederholungsaufnahme im Bannwald sowie auf einer Fläche im Wirtschaftswald, die als Vergleichsfläche zu entomologischen Untersuchungen herangezogen wurde und einer ornithologischen Vergleichsfläche statt. Aufgrund der heterogenen Bestandesstruktur wurde zur Gliederung der Bestände die Clusteranalyse herangezogen und nach Baumart und Höhenschicht verschiedene Strukturtypen ausgeschieden. Dabei ergab sich neben dem typischen Eichen-Hainbuchenwald und Buchenwald eine Reihe von Übergangsformen sowie anthropogen stark überprägte Typen mit Lärche, Kiefer und Douglasie. Die BHD-Verteilung der Buche entsprach auf allen Flächen dem Plentermodell, die der Eiche einer eingipfligen Verteilung mit einem Maximum bei einem BHD von ca. 50 cm. Dabei ergab sich eine hohe Ähnlichkeit zwischen der Bannwaldfläche von 1970 und den Vergleichsflächen, wobei auf der ornithologischen Vergleichsfläche die buchenreichen Strukturtypen häufiger vertreten waren. Die Individualverteilung der Bäume befand sich 1995 auf allen Flächen im Bereich der Zufälligkeit. Die Oberschicht war regelmäßiger, die Unterschicht geklumpter verteilt als die Mittelschicht. Bezogen auf alle Schichten war die entomologische Vergleichsfläche am wenigsten, die 1994 hinzugekommene Bannwaldfläche am stärksten geklumpt. Die entomologische Vergleichsfläche im Wirtschaftswald wies bei vergleichsweise vernachlässigbarem Totholzanteil bezüglich der Struktur eine hohe Ähnlichkeit mit der Bannwaldfläche von 1970 auf. Die Strukturzusammensetzung der buchenreicheren, für einen Wirtschaftswald sehr totholzreichen ornithologischen Vergleichsfläche unterschied sich hingegen deutlich von dem Eichen-Hainbuchentyp der Bannwaldfläche. Das Totholz war auf allen untersuchten Flächen stark unregelmäßig verteilt. Der Jungwuchs wurde 1995 im Bannwald überwiegend von den Baumarten Buche, Eiche und Hainbuche gebildet. Bezüglich den eingebrachten Koniferen konnte nur die Fichte in sehr geringem Umfang nachgewiesen werden. Sehr deutlich unterschied sich davon die ornithologische Vergleichsfläche mit einer außerordentlich individuenreichen Eichenverjüngung. Zwischen 1982 und 1995 fand auf der Bannwaldfläche von 1970 eine Vorratsakkumulation im lebenden Bestand bei abnehmender Stammzahl statt. Entsprechendes gilt für die Bestandesgrundfläche. Darüber hinaus kam es zu einer Totholzanreicherung. Einen Zuwachs an Vorrat konnte ausschließlich die Eiche verzeichnen. Die Abundanz der Buche nahm ab, die der anderen Baumarten blieb stabil. Die vertikal stark strukturierte alte Bannwaldfläche wurde i.d.R. einer Plenterphase zugeordnet. Die Diversität des Bestandes bezogen auf Anzahl und Vorrat nahm abundanzbezogen ab, ein Artenumsatz fand nicht statt. Die Abundanz dominanter Arten nahm zu. Bezüglich des Jungwuchses wurde eine entgegengesetzte Entwicklung bei geringfügigem Artenumsatz festgestellt. Zur künftigen Baumartenzusammensetzung kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausgesagt werden. Die ÖHöhenkurven von Buche und Eiche zeigten auf allen Standorten eine Überlegenheit der Buche im höheren Durchmesserbereich. Die Höhenkurven der Eiche weisen in Folge der stark unterschiedlichen Wachstumsdynamik von Alt- und Jungeichen eine hohe Streuung auf. Obgleich diese ehemaligen Mittelwälder menschliche Konstrukte sind, bilden sie auch lange nach Beendigung der Mittelwaldbewirtschaftung bzw. jeglicher forstlichen Eingriffe stabile Bestandesgefüge und bieten wertvolle ökologische Nischen.
- SchlagwörterBestandesstruktur, Strukturdiversität, Bestandesentwicklung, Entwicklungsphase, Baumartenanteil, Sukzession, Jungwuchs, Vitalitätsstufe, Mittelwald, Totholzanteil, Eichen-Hainbuchen-Wald, Buchenwald, Fagus sylvatica, Quercus robur, Carpinus betulus, Nadelholzbestand, Bannwald, Neckarland, Baden-Württemberg
- Klassifikation
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