- Standardsignatur4354
- TitelAkkumulation von Auflagehumus im Solling : Mögliche Ursachen und Bedeutung für den Nährstoffkreislauf
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 428-433
- Illustrationen28 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091154
- Quelle
- AbstractIm Solling werden erhebliche Mengen an organischer Substanz im Auflagehumus akkumuliert. Dabei werden größere Mengen an Stickstoff, Calcium und unter Fichte auch an Phosphor festgelegt, die dem Nährstoffkreislauf entzogen werden. Beim Calcium und beim Phosphor können dadurch Engpässe der Versorgung entstehen, die das Baumwachstum begrenzen können. Als Ursachen für die Auflagehumusakkumulation kommen die Versauerung sowie hohe Gehalte an Schwermetallen und an Stickstoff in Frage. Bezogen auf die gesamte Waldfläche in Deutschland dürfte der Stickstoff wegen seiner überall hohen atmosphärischen Depositionsraten der wichtigste Hemmfaktor der Zersetzung sein; Versauerung und Schwermetalle spielen partiell eine Rolle. Im Fall einer großflächig auftretenden Streuzersetzungshemmung werden die Folgen für die Ernährung der Bestände und für den Nährstoffkreislauf der Waldökosysteme vielfältiger sein als in den beiden hier geschilderten Fällen. Besonders Standorte mit schwacher Phosphor- und Calciumausstattung wären davon betroffen. Wenn auf diesen Standorten das Wachstum der Bäume vom Stickstoff angetrieben wird und dadurch der Phosphor- und Calciumbedarf erhöht wird, können diese beiden Elemente leicht zum wachstumsbegrenzenden Faktor werden. Das gleiche gilt für die Nährelemente Magnesium und Kalium, die in dieser Untersuchung nicht behandelt wurden. Es ist auch denkbar, dass in einer solchen Situation die gegenwärtig hohen Zuwachsraten zurückgehen. Hohe Stickstoffvorräte auf diesen armen Standorten können bei Störungen des Stickstoffkreislaufes zu einem ernsten Problem werden, wenn z.B. durch Windwurf die ohnehin geringen Calciumvorräte durch verstärkten Nitrat- und damit gekoppelten Calciumverlust mit dem Sickerwasser weiter abgebaut werden. Wegen der erheblichen Folgen der Auflagehumusakkumulation für den Stoffkreislauf ist eine weitere Prüfung der Frage erforderlich, ob es durch ein hohes Stickstoffangebot zu einer weit verbreiteten Auflagehumusakkumulation kommt. Bei einer Wiederholung der Bodenzustandserhebung (BZE) - die erste BZE wurde 1990/91 durchgeführt - sollte deshalb aus den geschilderten Gründen der Entwicklung der Auflagehumusvorräte ein besonderes Augenmerk zukommen. Nach der Kohlenstoffbilanz von 11 ausgewählten Waldstandorten auf einer Nord-Süd-Achse durch Europa (Schulze et al. 2000) ist eine Auflagehumusakkumulation auf großer Fläche durchaus möglich.
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