In einem Großversuch mit Dachkonstruktionen zur experimentellen Ökosystemmanipulation werden seit Beginn der neunziger Jahre im Solling die Reaktionen eines Fichtenwaldes auf gezielt veränderte Umweltbedingungen untersucht. Durch diesen Ansatz lassen sich Wirkungshypothesen aus der messenden Beobachtung von Wäldern direkt testen und Streß-, aber auch Erholungsmechanismen auf Ökosystemebene verfolgen. Das Dach-Experiment im Solling wurde von Beginn an stark interdisziplinär konzipiert, alle wesentlichen Prozesse des Stoffhaushaltes, des Wachstums und der Dynamik von Populationen werden vom Boden/Wurzelraum bis in die Baumkronen von den verschiedenen Arbeitsgruppen im Teilprojekt B3 erfaßt und in eine integrierte Auswertung gebracht. Im Berichtszeitraum 1994-98 wurden zwei Manipulationsexperimente durchgeführt: ein Entsauerungsexperiment (Fläche "D1") mit stark reduzierten Stoffeinträgen in den Waldboden und ein Austrocknungs-/Wiederbefeuchtungsexperiment (Fläche "D3") mit künstlich ausgelösten Diskontinuitäten der Niederschlagsversorgung.