Seit dem Jahre 1947 wird in Österreich primär für steuerliche Zwecke eine Schätzung der natürlichen Ertragsfähigkeit der landwirtschaftlich genutzten Bodenflächen vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Schätzungen sind in Karten und Büchern festgehalten und werden in regelmäßigen Zeitabständen aktualisiert. Die Daten der Bodenschätzung werden neben der steuerlichen Anwendung zunehmend auch als Informationsquelle oder als Grundlage in Angelegenheiten der Bodenreform, für Förderungszwecke, bei Entschädigungsfragen, für Raumplanungszwecke, im Grundwasser- und Bodenschutz, in Fragen des Umweltschutzes, für wissenschaftliche Arbeiten sowie für standortsgerechte Bewirtschaftungsverfahren herangezogen. Die grundstücksbezogenen Bodenschätzungsergebnisse zeichnen sich durch eine weit gehende Kontinuität und Vergleichbarkeit, in großen Teil Österreichs auch durch ihre Aktualität auf Grund von periodischen Überprüfungen aus. Durch die Zusammenarbeit mit den Vermessungsbehörden und durch den direkten Bezug auf die Katastralmappe ist auch eine hohe geometrische Genauigkeit gewährleistet. Die nunmehr in Angriff genommene Digitalisierung ermöglicht eine automationsunterstützte Verknüpfung mit weiteren Informationen der Digitalen Katastralmappe bzw. der Grundstücksdatenbank und eröffnet künftighin eine breit gefächerte Anwendung dieser Datenbestände.