- Standardsignatur10094
- TitelBericht über den Workshop Lawinendynamik vom 14. bis 18. Mai 1990 in Davos
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 157-165
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091058
- Quelle
- AbstractDer Avalanche Workshop fuer Lawinendynamik in Davos zeigte, dass die Berechnung lawinendynamischer Vorgaenge von allen Beteiligten als wichtiger Bestandteil fuer die Gefahrenzonenplanung angesehen wird. Die direkte Abhaengigkeit der Auslauflaenge von der Anbruchmaechtigkeit - welche neigungsabhaengig ist - wurde stark in den Vordergrund gestellt. Es sollte daher (auch in Oesterreich) eine regionenweise Festlegung der Basiswerte der Niederschlags-(Schnee-)hoehen erfolgen, aus denen die Estremwerte (= moeglicher Schneehoehenzuwachs in drei Tagen) berechnet werden kann. Von den einzelnen lawinendynamischen Berechnungsmethoden weist jene von Salm/Burkhard (programmiert von Gubler) mit der kontinuierlich betrachteten "Flowrate Q" den groessten Realitaetswert auf. Der von Hagen in das Voellmymodell eingefuehrte geschwindigkeitsabhaengige Wert fuer (Formel) wird vom Eidgen. Institut aus theoretischen Ueberlegungen nicht empfohlen. Die Anwendbarkeit des topographischen, EDV programmierten Modells der Norweger sollte - ebenso wie jenes der Schweizer und des Vorschlages von Hagen - an Hand der 8 von Hagen dokumentierten Lawinen vom Lawinenkundeinstitut ueberprueft werden. Die Lawinenberechnung sollte forciert werden, da sie eine bessere Einsicht in die lawinendynamischen Vorgaenge bringt und den Fachmann zur Betrachtung des Lawinenabgangs vom Anbruch- bis zum Ablagerungsgebiet zwingt. Auch auf vergleichender Ebene fuehrt dies zur objektiveren Beurteilung und Ausweitung der eigenen Erfahrung. Bei den gesetzlichen Aspekten fuer die Gefahrenzonen liegt Oesterreich insoferne gut, als die Fachgutachten durch den gesamten Dienstzweig administrativ gut abgesichert sind. Ein naechster Workshop ueber lawinendynamische (oder andere einschlaegige) Fachfragen wurde in etwa 3 Jahren in Aussicht genommen, wofuer das Lawinenkundeinstitut in Oesterreich die Ausrichtung uebernehmen koennte. Ueber die Notwendigkeit eines andauernden internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausches bestanden jedenfalls innerhalb der Tagungsteilnehmer keine Zweifel. Die Unterfertigten moechten daher abschliessend und nachdruecklich beantragen, das BMLF moege diesem Vorschlag zustimmen und hiefuer zeitgerecht die entsprechenden Veranlassungen treffen. Ausserdem stellen sie den Antrag, im Dienstzweig einen staendigen Arbeitskreis "Lawinendynamik" zur Verbesserung der Grundlagen fuer Projektierung und Gefahrenzonenplanung einzurichten.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser