Jahrringanalytische und holzanatomische Untersuchungen unterschiedlich befallener Rosskastanien (Aesculus hippocastannum L.) in der Stadt Ljubljana (Slowenien)

2001

S. 254-259

19 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200090938

In der Stadtgemeinde Ljubljana wurden 25 Rosskastanien zu jahrringanalytischen und holzanatomischen Untersuchungen ausgewählt: Sechs erschienen gesund und dienten als Vergleichsgruppe; neun waren von Auftausalzen belastet; fünf waren gekappt und fünf waren stark von der Rosskastanien-Miniermotte befallen. Das Wachstum der Vergleichbäume war trotz ungünstigem Standort in den letzten 80 Jahren stabil. Bei den anderen drei Gruppen waren die Jahrringe vor dem Jahr 1954 zwei-bis dreimal breiter als bei den Vergleichbäumen, danach folgte ein bis heute andauernder Rückgang der Jahrringbreite, der auch von einer Änderung der anatomischen Struktur begleitet wird. Die Gefäße bei den salzbelasteten Bäumen sind zahlreicher und kleiner, bei den gekappten Bäumen hingegen zahlreicher und größer als bei den Referenzbäumen. Die Folgen des Befalls der Rosskastanien-Miniermotte auf die Holzanatomie waren nicht eindeutig. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Vitalität der Stadtbäume in Ljubljana in erster Linie durch anthropogene Einflüsse gefährdet ist. Die Rosskastanie besitzt Reaktionsmechanismen, die es ihr ermöglichen, sich zumindest zeitweilig an ungünstige Lebensbedingungen anzupassen. Es scheint aber, dass der biologische Faktor (Miniermotte) mit gleichzeitiger Wirkung der übrigen ungünstigen anthropogenen Einflüsse die Überlebensmöglichkeiten der Rosskastanie drastisch gefährden könnte.