- Standardsignatur4639
- TitelPrüfung der Frosthärte von Eicheln mittels der Differenz-Temperatur-Analyse (DTA)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 105-116
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200090899
- Quelle
- AbstractDie Langzeitlagerung von Eicheln unter niedrigen Temperaturen (Kryolagerung) ist infolge der recalcitranten Eigenschaften der Eichel bisher nicht möglich gewesen, obwohl unter natürlichen Bedingungen Eicheln in der Lage sind, kalte Temperaturen zu überleben. Die Differenz-Temperatur-Analyse bietet eine Methode an, die Frosttoleranz von Eicheln zu bestimmen, weil die exotherme Reaktion (Temperaturabgabe) bei der Kristallisation von Zellwasser zum Zeitpunkt des Gefrierens aufgezeichnet werden kann. Das Ziel der Studie sollte es sein die Anwendbarkeit dieser Methode zu untersuchen und die Frosttoleranz von Eicheln (Quercus robur L.) zu bestimmen. Die Eicheln wurden während der Lagerung auf verschiedene Weise vorbehandelt, um eine bessere Frosthärte zu induzieren. Eine Variante von Eicheln wurde im Lager abwechselnden Tag/Nacht-Temperaturen ausgesetzt, die zu Beginn der Versuche nach der Ernte Mitte Oktober bei Temperaturen von +2 (Tag)/0°(Nacht) gelagert wurden. Im Laufe der Untersuchungen wurden die Lagertemperaturen in monatlichen Abständen bis auf 0 C/-3°C (bis Mitte Januar) stufenweise reduziert. Eine zweite Variante von Eicheln wurde einer schrittweisen Abkühlung ausgesetzt, wobei die Lagertemperatur in monatlichen Schritten von 0°C (Tag und Nacht) bis auf -3°C Mitte Januar abgesenkt wurde. Eine Kontrollvariante wurde im Freiland unter einer 40 cm mächtigen Laubschicht gelagert. Insgesamt wurden 18 unterschiedliche Einzelbaumabsaaten, bzw. Absaaten von kleinen Baumgruppen untersucht. Eine Einzelbaumabsaat wurde in vier verschiedene Gewichtsklassen unterteilt, um den Effekt der Größe der Eicheln auf die Frosttoleranz zu testen. An fünf unterschiedlichen Terminen (11. November, 9. Dezember, 29. Januar, 10. Februar, und 27. März) wurden stichprobenartig Eicheln von alle Varianten entnommen und auf ihre Frosttoleranz hin analysiert. Die Analyse zeigte, daß bis Ende Januar die Frosttoleranz allgemein angestiegen ist und daß nach Januar die Frosttoleranz abnahm (endogene Rhythmik). Beide Varianten der Vorbehandlung (abwechselnde Nacht/Tag Rhythmus und die stufenweise Abkühlung) zeigten einen positiven Effekt auf die Bildung einer verbesserten Frosttoleranz. Im Vergleich dazu verzeichnete die Kontrollvariante mit den Eicheln unter einer 40 cm mächtigen Laubschicht im Freiland erwartungsgemäß die geringsten Frosttoleranzen. Zwischen den Gewichtsklassen konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden. Deshalb ist die Differenz-Temperatur-Analyse allgemein geeignet für die Frosttoleranzbestimmung von Eichensaatgut. Die Methode kann jedoch noch weiterentwickelt und verbessert werden.
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