Frühzeitige Baumkronen-Kontrolle auf der Grundlage von Reiterationen und Kronenkonkurrenz

2001

S. 48-61

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200090834

Eine Baumkrone kann als Metapopulation aufgefasst werden. Die Korrelation zwischen den verschiedenen Achsensystemen erfolgt, analog der Steuerung in Tierkolonien, durch Konkurrenz. Dominierende Achsen werden besser mit Wasser und Nährsalzen aus der Wurzel versorgt und sie tragen durch eine höhere Produktion von Assimilaten stärker zur Versorgung des Gesamtorganismus bei. Die relative Dominanz einer Achse lässt sich an morphologischer Merkmale ablesen. Änderungen im bisherigen Gleichgewicht zwischen dominierenden und supprimierten Achsen zeigen sich in der Bildung von Reiteraten. Die korrekte Interpretation von Reiteraten gestattet eine frühzeitige Abschätzung von statisch problematischen Kronenbildungen, lange vor dem Eintritt einer akuten Gefahrensituation. Dadurch können Kronenkorrekturen so frühzeitig vorgenommen werden, dass die Schnittflächen im Rahmen der Empfehlungen der ZTV-Baumpflege bleiben. Darüber hinaus gestattet das Verständnis von Kronenkonkurrenz und Reiteration, Baumkronen habitus- und standortgerecht zu bearbeiten.