Im Rahmen der Studie "Wälder und Forstwirtschaft Deutschlands im globalen Wandel" (GFS) wurde ein Simulationsmodell in der Konzeption "system dynamics" entwickelt, das den deutschen Holzmarkt in wesentlichen Strukturen beschreibt. In eigenen Regelkreisen des Modells werden die speziellen Prozesse des Rohholzangebotes und der Rohholznachfrage, der Produktion und des Angebotes von Erzeugnissen aus Holz und der Nachfrage nach diesen Erzeugnissen simuliert. Ein Optimierungsalgorithmus bewirkt in jeder Periode der Simulation einen Mengenausgleich zwischen Angebot und Nachfrage der definierten Produkte. Zum Gleichgewichtspreis wird die Summe der Produzenten- und Konsumentenrente maximiert. Dieses Kriterium für ein Optimum entspricht dem Marktgleichgewicht vollkommener Märkte. Die im Modell stets als linear angenommen, in ihre Steigerung durch Preiselastizitäten bestimmten Funktionen des Angebotes und der Nachfrage, weren im Ablauf der Simulation aufgrund der eingetretenen Entwicklungen unter Berücksichtigung der in der Startdatei eingelesenen Steuerparameter in jeder Periode neu definiert. Änderungen des Klimas werden in ihren möglichen Auswirkungen auf den Holzmarkt hinsichtlich des zu erwartenden Rohholzaufkommens quantifiziert. Unter verschiedenen Szenarien der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung trifft das Rohholzangebot im Modell auf eine erwartete Nachfrage nach Holz und Erzeugnissen aus Holz. Diese basiert auf externen Schätzungen der Verbrauchsentwicklung in Deutschland. Das dynamische Holzmarktmodell wird in Zeitschriften von Jahren simuliert, die geographische Abgrenzung ergibt sich aus dem Untersuchungsgebiet der GFS Studie, die Grenzen Deutschlands bilden die Systemgrenze. Mit der umgebenden Welt ist das Modell über Außenhandelsströme verbunden. Der Holzeinschlag der inländischen Forstwirtschaft wird über den Simulationszeitraum im Rahmen eines extern berechneten durchschnittlichen potientiellen Rohholzaufkommen gesteuert. Im Verlauf der Simulation variieren die Produktion, das Angebot und die Nachfrage der im Modell definierten Erzeugnisse des Holzmarktes in Abhängigkeit von den externen Vorgaben der verwendeten Szenarien und der im Modell daraus generierten Entwicklung der Mengen und Preise in den Perioden der Simulation. Preise am Weltmarkt werden als externe Impulse zugeführt. Klimaänderungen werden die vorhandenen und neu zu begründende Wälder in ihrem Wachstum beeinflussen. In Szenarien werden nach heutigem Kenntnisstand für möglich gehaltenen Entwicklungen in ihren ökonomischen Konsequenzen analysiert. Das Holzmarktmodell kann wesentlich dazu beitragen, mögliche Entwicklungen in ihren Auswirkungen einzuschätzen und Entscheidungen über waldbauliche Handlungsalternativen der Forstwirtschaft mit ökonomischen Komponenten zu unterstützen.