Um die Toxizität von Kupfersalzen, die bei der Bekämpfung von Feuerbrand verwendet werden, auf Erwinia amylovora zu untersuchen, wurden das bakterielle Wachstum und der Zellstoffwechsel in Gegenwart von Kupfersulfat in An-oder Abwesenheit von Komplexbildnern wie verschiedene Aminosäuren bzw. Zitrat geprüft. In Minimalmedium ohne Aminosäuren hemmte Kupfersulfat das Wachstum von E. amylovora stark. Eine Konzentration von 15 öM verursachte eine Wachstumshemmung von etwa 50%. Im Gegensatz zu Streptomycin verringerten Kupferionen den Zelltiter kaum, wenn die Bakterien in Minimalmedium mit Kupfersulfat für 1 h inkubiert wurden. Die Zugabe von 4g Asparagin pro Liter hob einen 'bakteriostatischen' Effekt von Kupferionen auf und ermöglichte ein Wachstum der Bakterien bei 2 mM CuSO4. Andere Aminosäuren hatten einen ähnlichen Effekt, E. amylovora gegen Kupferionen zu schützen. Glycin-Betain war nicht in der Lage, die Wachstumshemmung durch CuSO4 zu verhindern. Wahrscheinlich sind die freien Ammoniumgruppen von Aminosäuren am Schutzeffekt beteiligt. Die Zugabe von Zitrat im Überschuß zu den Kupferionen hatte ebenfalls einen Schutzeffekt. Biolumineszenz von E. amylovora wurde durch das lux-Operon von Vibrio fischeri und einem konstituiven Promoter hervorgerufen. In einem neuartigen Ansatz wurde die Änderung der Biolumineszenz als unmittelbare Reaktion von E. amylovora auf Hemmung durch Kupfersulfat bestimmt. Zugabe von Kupferionen zu MM3-Medium veränderte die Biolumineszenz stark, jedoch wurde keine Änderung der Lichtproduktion bemerkt, wenn Zitrat oder Aspragin zusätzlich zu Kupfersulfat vorhanden waren. In Abwesenheit von Aminosäuren wurde eine Abnahme der Biolumineszenz um 50% öM CuSO4 beobachtet.