Hochwasserereignisse gelten als wichtiges Medium für die Ausbreitung von Pflanzen in Flussauen. Für eine qualitative und quantitative Einschätzung des Transportes generativer Diasporen bei Hochwässern wurden Fangversuche mittels Netzen sowie Sammlungen von Getreibselmaterial an verschiedenen Probestellen im Spülsaum der drei norddeutschen Flüsse Weser, Aller und Leine vorgenommen. Die Proben wurden zu einem optisch auf ihren Diasporengehalt untersucht und ausgezählt. Parallel dazu wurden sie ebenso wie nach Hochwasserereignissen gesammelte Sedimentproben Auskeimversuchen unterzogen. In den Diasporenspektren von allen netzgefangenen proben der drei Flusssysteme dominieren. Alnus glutinosa und Lyocpus europaeus. Im Getreibselmaterial der Spülsäume ist die Dominanz dieser ausgesprochen nautochoren Arten weniger deutlich ausgeprägt. Neben diesen Taxa treten hier mit den Chenopodiaceae und verschiedenen Bidentetea triparitae- und Stellarietea mediae-Sippen sowie Artenmisia vulgaris und Urtica dioica Arten mit weniger gut schwimmfähigen Diasporen in den Vordergrund. Nach diesen Befunden scheint für die Besiedlung der Uferbereiche die Schwimmfähigkeit der Diasporen nicht die entscheidende Rolle zu spielen. Erheblich abweichende Diasporengehalte zeigen die Ergebnisse der Auflaufversuche der Ufersedimente. Dabei konnten mit verschiedenen Juncus-Arten vornehmlich bythisochore Sippen nachgewiesen werden, deren Samen sich durch ein hohes spezifisches Gewicht auszeichnen, bei Benetzung verschleimen und wohl im Verbund mit Bodenpartikeln transportiert und gemeinsam mit dem Flusssediment abgelagert werden.
181.523 (Samenverbreitung) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 116.3 (Untersuchungen über Wasserführung in Gewässern und Ufererosion [Unterteilung wenn nötig wie 116.2]) [430] (Deutschland, 1990-)