Weiserartengruppen der Bodenvegetation zur Kennzeichnung des Stickstoff- und Säure-Basenzustandes im Auflagehumus von immissionsbeeinflußten und immissionsfernen Kiefernforsten des nordostdeutschen Tieflandes auf mäßig frischen und frischen Standorten

2001

S. 189-202

38 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200090266

Ausgehend von der Erläuterung der Oberbodenzustandsformen der forstlichen Standortserkundung werden ökologische Artengruppen von Weiserpflanzen der Bodenvegetation für die kombinierte Indikation des Säure-Basen- sowie des Stickstoffzustandes der Oberböden von Kiefern-Forstökosystemen auf trockenen bis frischen Standorten des nordostdeutschen Tieflandes dargestellt. Die Arbeit baut auf Felderhebungen der Standortserkundung auf. Die Artengruppen und die auf deren Basis definierten Vegetationsformengruppen auf der Ebene der Pflanzengesellschaften dienen in erster Linie als flächiges Kartierungsmerkmal für immissionsbeeinflußte Humuszustände, wie sie inzwischen dominierend in den Kiefernforsten des Untersuchungsgebietes auftreten. Jedoch werden auch die gering immissionsbeeinflußten Kiefernforsten erfaßt. Mit den Weisergruppen können sowohl disharmonisch mit Basenkationen, als auch disharmonisch mit Stickstoff überversorgte Zustände (mit relativer Basenunterversorgung) diagnostiziert werden; außerdem sind die herkömmlichen harmonischen Humusformen einbezogen. Aus der Beschreibung des Verhaltens der Artengruppen geht auch hervor, wie sich bei einigen Artengruppen oder Einzelarten die Ökofaktoren Säure-Basen-Zustand (Basenversorgung), Stickstoffzustand und teilweise Bodenfeuchte wechselseitig in ihrer Wirkung beeinflussen können. Die Anwendung ist neben der unmittelbaren waldbaulichen Aussage zum Oberbodenzustand aus der "Humusformen"kartierung vor allem in der Vorbereitung von Kompensationskalkungen, dem Boden- und Vegetationsmonitoring für Zwecke der Umweltkontrolle, der Vegetationsmodellierung und einer die Standortsdynamik mehr berücksichtigende Biotopkartierung zu sehen.