Standardsignatur
Titel
Natural mortality patterns in a population of southern Argentina huemul (Hippocamelus bisulcus), an endangered Andean cervid
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 178-188
Illustrationen
42 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200090228
Quelle
Abstract
In Argentinien leben noch 600 bis 700, auf mindestens 63 fragmentierte Subpopulationen verteilte Individuen des Huemul, einer gefährdeten Hirschart der Anden des südlichen Südamerika. Über die meisten dieser Bestände ist nur sehr wenig bekannt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sowohl die Verbreitung als auch die Größe der Bestände rückläufig sind, vermutlich infolge abnehmender Reproduktionsraten und/oder erhöhter Mortalität. Basierend auf der Zusammenstellung von Totfunden (n = 19, Konzentration in unteren Höhenstufen) des Zeitraums 1993 bis 1999, wird hier erstmals eine Untersuchung zur Populationsökologie einer argentinischen Subpopulation des Huemul vorgelegt. Das Geschlechterverhältnis bei adulten und subadulten Individuen betrug 1:1, für Kälber konnte es nicht bestimmt werden. Deutliche Hinweise auf Prädation als Todesursache fanden sich bei 37% aller Individuen (Kälber 50%, Subadulte 50%, Adulte 31%). 29% der adulten Weibchen und 50% der adulten Männchen wiesen Anzeichen eines Todes infolge Prädation auf. Bei den Männchen konnte anhand des Schädelbefundes (Phase des Geweihzyklus) auf einen Tod während des Winters geschlossen werden. Der Fettgehalt des Knochenmarks im Oberschenkelknochen dreier Individuen betrug im Mittel 93%. Die an den Kadavern gefundenen Prädationszeichen konnten vielfach dem Puma (Puma concolor) zugeordnet werden, dem einzigen natürlichen Feind des Huemul. Die hohe Prädationsrate, der hohe Fettgehalt des Knochemarks und das Fehlen von Anzeichen für Krankheiten als Todesursache belegen den ursprünglichen Zustand des Lenga (Nothofagus pumilio) Waldes. Das Gebiet mit der Konzentration der Huemul-Kadaver scheint das Haupt-Winterhabitat des Betandes zu sein.