Forstwirtschaft und Bergbau im Osterzgebirge - dargestellt am Beispiel des Sächsischen Forstamtes Brand-Erbisdorf

2001

S. 539-542

Unselbständiges Werk

200089960

Das Zusammenwirken des in 8 Jahrhunderten entstandenen Systems "Bergbau, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft" wird von Ort vorgeführt. Die Demonstrationen beginnen in den noch weitgehend bewaldeten Hochlagen des Osterzgebirges, die zugleich Quellgebiete der größeren natürlichen Gewässer und Versorgungsgebiete der Floßanlagen sowie Kunstgräben und Kunstteiche sind. Hier wurden früher auch Torf abgebaut, Holzkohle gemeilert sowie Scharrharz und andere historische Waldnutzungen durchgeführt. Im mittleren Teil des Exkursionsgebietes künden alte Gruben, Schmelzhütten und Anlagen des bergmännischen Wasserbaus vom hohen technischen Stand des früheren Bergbaus. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich zahlreiche, meist kleine Bergbauhalden, auf denen im Laufe der Jahrhunderte taubes Gestein sowie Aufbereitungsrückstände des Erzbergbaus deponiert worden sind. Sie sind unterschiedlich zu bewerten und zeigen eine differenzierte Sukzessionsdynamik. Abschließend werden natur- und technikwissenschaftliche Erkenntnisse umrissen, die die Montanwissenschaften geliefert haben und der Forst- und Wasserwirtschaft zum allgemeinen Nutzen gereichen. Die Exkursion soll einerseits die Leistungen früherer Generationen demonstrieren, andererseits aber auch Umweltprobleme zeigen, die sich aus dem Bergbau und früheren Strategien der Waldbewirtschaftung ergeben haben. Heute geben sie Anlass zum Umbau instabilder Forsten in gesunde, naturnahe und multifunktional wirksame Wälder.