Aus torfbürtigen Böden (Niedermoore und Gleye) von acht Standorten in Sachsen-Anhalt (Deutschland) wurden Phosphor(P)-Formen sequenziell extrahiert, um generelle Unterschiede in den P-Pools von mineralischen und organischen Böden herauszufinden und den Einfluss der Torfhumifizierung und -oxidation im Zusammenhang mit der Landnutzung und Bodenbearbeitung auf den P-Status von Böden zu untersuchen. Dazu wurde die P-Fraktionierung nach Hedley et al. (1982) an 29 Bodenproben mit sehr unterschiedlichen chemischen Eigenschaften durchgeführt. Die Oberböden der Niedermoore enthielten höhere Gehalte an Total-P (Pt) (1345 666 mg kg®Ü) als die Oberböden der Gleye (648 237 mg kg®Ü). Während in den carbonatfreien Niedermoorböden die NaOH-Po-Fraktion (0-46 % von Pt). Alle Niedermoorböden wiesen hohe Anteile von Residual-P (13-93 % von Pt) auf. Die Niedermoorböden unterscheiden sich prinzipiell von den Mineralböden durch höhere Gehalte und Anteile von Po und labilen P-Fraktionen. Regressionsanalysen ergaben, dass schwach kristalline pedogene Oxide und die organische Substanz die Bindungspartner sowohl für die extrahierbaren als auch für die nichtextrahierbaren P-Formen sind. Intensive Landnutzung fördert die Torfhumizierung und -oxidation und führt zu einer Anreicherung von labilen P-Fraktionen (Austauscherharz-extrahierbares P, NaHCO3-Pi und NaHCO3-Po). Diese Veränderungen der P-Formen müssen bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Niedermoor-Landschaften berücksichtigt werden.